22 Biopharmazeutische Unternehmen kooperieren

Initiative gegen die Zunahme nichtübertragbarer Krankheiten

19.01.2017 - Schweiz

Anlässlich des Weltwirtschaftsforums haben 22 biopharmazeutische Unternehmen die globale Initiative „Access Accelerated" gestartet. Diese soll in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen im unteren Bereich (LIC und LMIC) den Zugang zur Prävention und Behandlung von nichtübertragbaren Krankheiten (Non-Communicable Diseases, NCD) erleichtern.

Die massive Zunahme von NCD nimmt insbesondere in Ländern mit niedrigen bis mittleren Einkommen, in denen nahezu 80 Prozent der NCD-bedingten Todesfälle auftreten, das Ausmaß einer Krise an. Das Ziel von Access Accelerated ist es, in Kooperation mit der Weltbank und der Union for International Cancer Control (UICC) auf das Ziel der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, die Zahl der NCD-bedingten vorzeitigen Todesfälle bis 2030 um ein Drittel zu reduzieren, hinzuarbeiten.  

„Durch das Engagement und die Kompetenz der Partner von 'Access Accelerated' verfolgen wir die gemeinsame Vision, dass kein Mensch vorzeitig an einer vermeidbaren, behandelbaren Erkrankung sterben muss", so Ian Read, Chief Executive Officer von Pfizer und Präsident der International Federation of Pharmaceutical Manufacturers and Associations (IFPMA) im Namen der Initiative. „Wenn der aktuelle Trend bei den NCD in Ländern mit niedrigen bis mittleren Einkommen im unteren Bereich nicht umgekehrt wird, ist es durchaus möglich, dass die weltweit erzielten Fortschritte im Gesundheitswesen auf dem Spiel stehen. Um unser Ziel zu erreichen, müssen wir neue Partnerschaften fördern, schnell lernen sowie Ressourcen und Wissen generieren und zur Verfügung stellen, die es den Ländern ermöglichen, den Kampf gegen NCD aufzunehmen."

Basierend auf den mehr als 100 jahrelangen Projekten und Investitionen der beteiligten Unternehmen, um NCD in Entwicklungsländern zu adressieren, wird Access Accelerated zusätzliche Verantwortung und Transparenz für bereits existierende Anstrengungen schaffen sowie Zugangsbarrieren zur Prävention, Behandlung und Versorgung von NCD angehen. Die Maßnahmen werden mit der Unterstützung von unabhängigen Experten der Universität Boston evaluiert, um Grundlagen für weitere Fortschritte zu erarbeiten, die Effektivität zu messen und laufend Bericht zu erstatten.

Gemeinsam mit der Weltbankgruppe wird die Initiative Lösungen identifizieren, um finanzielle, regulatorische und dienstleistungsbezogene Barrieren auf Länderebene abzubauen. Darüber hinaus wird die Weltbankgruppe Pilotprogramme in der Primärversorgung umsetzen, um die Folgen für Patienten mit NCD in verschiedenen Ländern zu verbessern. Zu Beginn wird der Fokus auf einem afrikanischen Land liegen.

„Der rasante Anstieg von NCDs in Entwicklungsländern ist eine ernsthafte Bedrohung unseres Ziels, die Gesundheit der Bevölkerung in den ärmsten Ländern der Welt zu verbessern sowie eine flächendeckende Gesundheitsversorgung zu erreichen", so Tim Evans, Senior Director of Health, Nutrition and Population der Weltbankgruppe. „Um dieses Ziel erfolgreich anzugehen, bedarf es einer koordinierten Zusammenarbeit von Regierungen, der Zivilgesellschaft, der Privatwirtschaft sowie internationalen Partnern. Dieser neue Ansatz bietet allen Beteiligten die Möglichkeit, innovative Wege zu testen und gegebenenfalls auszuweiten, um die effiziente Versorgung von NCD mit einem Fokus auf Primärversorgung zu ermöglichen."

Darüber hinaus plant die Initiative den Aufbau von Partnerschaften mit spezialisierten Organisationen in den einzelnen großen NCD-Bereichen, anfangend mit Krebserkrankungen. Im Rahmen dieses Engagements ist das Unternehmensbündnis unter anderem Gründungspartner der UICC's C/Can 2025: City Cancer Challenge (C/Can 2025), welches ebenfalls im Rahmen des Weltwirtschaftsforum lanciert worden ist. C/Can 2025 wird sich ab 2017 in Großstädten mit über 1 Million Einwohnern engagieren, um die Behandlung und Versorgung von Patienten mit Krebs zu verbessern. Hierbei wird sie mit ausgewählten „Lernstädten" in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen arbeiten, die internationale Unterstützung benötigen, um für ihre Einwohner effektive, nachhaltige Versorgungsmodelle bei Krebserkrankungen zu entwickeln. Die ersten „Lernstädte" werden Cali, Kolumbien; Asuncion, Paraguay und Yangon, Myanmar sein. Weitere Städte werden im Verlauf dieses Jahres hinzukommen.

„C/Can 2025 strebt eine Zukunft an, in der alle Städte der wachsenden Belastung durch Krebserkrankungen entgegen wirken können und die internationale Gemeinschaft Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen effektive Diagnostik- und Therapiesysteme zur Verfügung stellt, die bei Patienten mit Krebsrisiko oder Krebsdiagnose eingesetzt werden können", so Cary Adams, Chief Executive Officer der UICC. „Durch die Zusammenarbeit mit Access Accelerated wird es uns möglich sein, die Überlebensraten bei Krebs in der ganzen Welt zu verbessern."

Access Accelerated ist die erste Kooperation ihrer Art. Sie besteht aus mehreren Interessengruppen, die sich auf die Verbesserung der Patientenversorgung bei NCD konzentrieren. Neben mehr als 20 biopharmazeutischen Unternehmen arbeitet die Initiative auch mit der Weltbankgruppe und der Union for International Cancer Control (UICC) zusammen. Diese werden ihr dabei helfen, in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen im unteren Bereich eine Vielzahl an Zugangsbarrieren zu Arzneimitteln gegen NCD anzugehen. Access Accelerated wird den Dialog zwischen den einzelnen Interessengruppen fördern und mit der Basisarbeit zur Verbesserung der Prävention, Diagnose und Behandlung von NCD beginnen.

Folgende Unternehmen und Vereinigungen wirken mit: Almirall, Astellas, Bayer, Bristol-Myers Squibb, Celgene, Chugai, Daiichi Sankyo, Eisai, Eli Lilly and Company, EFPIA, GlaxoSmithKline, IFPMA, J&J, JPMA, Menarini, Merck, MSD, Novartis, Pfizer, PhRMA, Roche, Sanofi, Shionogi, Sumitomo Dainippon, Takeda und UCB. Die Internationale Föderation der Pharma-Hersteller und -Vereinigungen (IFPMA) fungiert als Sekretariat für Access Accelerated.

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