Heidelberg Pharma und Max-Delbrück-Centrum unterzeichnen Optionsvertrag

Vereinbarung umfasst verschiedene BCMA-Antikörper, die vom Max-Delbrück-Centrum entwickelt wurden

20.09.2016 - Deutschland

Die Wilex AG gibt bekannt, dass ihre Tochtergesellschaft Heidelberg Pharma GmbH einen exklusiven Optionsvertrag mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) in Berlin über verschiedene BCMA-Antikörper abgeschlossen hat. Finanzielle Details wurden nicht bekanntgegeben, werden aber die derzeitige Finanzierungsreichweite von WILEX nicht wesentlich beeinflussen.

BCMA (B-cell maturation antigen) ist ein Oberflächenprotein, das beim Multiplen Myelom hoch exprimiert wird und an das die ausgewählten Antikörper spezifisch binden. Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums haben solche BCMA-spezifischen Antikörper entwickelt und Heidelberg Pharma hat daraus mehrere proprietäre ATAC-Moleküle hergestellt, mit denen sie umfangreiche präklinische Daten gewonnen hat. Auf Grundlage dieser Daten wurde der Entwicklungskandidat HDP-101, der sich aus dem BCMA-Antikörper, einem Linker und dem Toxin Amanitin zusammensetzt, ausgewählt. Für HDP-101 werden nun alle Vorbereitungen für eine formelle präklinische und klinische Entwicklung getroffen.

Die präklinischen Daten von HDP-101 zeigten ausgezeichnete Antitumor-Aktivität in vitro und führten in Mausmodellen des Multiplen Myeloms bereits in sehr niedrigen Dosen zu einer kompletten Tumorremission. Darüber hinaus wurde in Verträglichkeitsstudien in verschiedenen in vivo Modellen ein sehr gutes therapeutisches Fenster festgestellt. Das Multiple Myelom ist die dritthäufigste hämatologische Krebserkrankung mit einem hohen Bedarf an neuen, wirksameren Therapeutika.

Prof. Andreas Pahl, Vorstand für Forschung & Entwicklung der WILEX AG und Mitglied der Geschäftsführung von Heidelberg Pharma, dazu: "Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, mit den BCMA-Antikörpern des Max-Delbrück-Centrums das Potenzial unserer ATAC-Technologie zu zeigen. Unsere frühen Forschungen mit diesen Antikörpern sind sehr vielversprechend und wir wollen uns nun auf die Weiterentwicklung des ersten proprietären Entwicklungskandidaten HDP-101 der Heidelberg Pharma konzentrieren. Wenn alles planmäßig verläuft, könnte HDP-101 der erste ATAC-Produktkandidat von Heidelberg Pharma sein, der die klinische Entwicklung erreicht. Dieses bedeutende Ziel wollen wir 2018 erreichen."

"Wir freuen uns sehr, dass Heidelberg Pharma, aufbauend auf den Ergebnissen unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, zügig ein neues Medikament zur Therapie des Multiplen Myeloms entwickeln möchte", so Prof. Dr. Martin Lohse, Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Direktor des Max-Delbrück-Centrums. "Es wäre ein enormer Gewinn für die Erkrankten, wenn sich der Ansatz der Heidelberg Pharma in der klinischen Praxis bestätigt, da das Multiple Myelom trotz großer Fortschritte in der Therapie bis heute nicht heilbar ist."

Der Vertrag wurde in Zusammenarbeit mit der Ascenion GmbH verhandelt, ein IP Asset Management-Unternehmen und Technologietransferpartner des MDC.

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