Bedeutung von Blutplättchen für die Metastasierung und das Wachstum von Tumorzellen

30.08.2006

Die Absiedelung von Tochtergeschwülsten über den Blutkreislauf ist ein wesentlicher Mechanismus der Verbreitung von Tumorzellen. Dabei bedienen sich die Tumormetastasen körpereigener Bindungsmechanismen, die das Anheften in Zielorganen ermöglichen sollen. Beispielsweise binden Tumorzellen in der Blutbahn an kreisende Blutplättchen. Mit Hilfe von Untersuchungen an Flusskammermodellen in vitro konnte gezeigt werden, dass durch diesen Mechanismus das Anheften von Tumorzellen an die Gefäßwand vermittelt werden kann.

In dem durch die Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Projekt soll nun die Bedeutung von Blutplättchen für die Metastasierung und das Wachstum von Tumorzellen in einem Tumormodell der Maus in vivo bestimmt werden. Von besonderem Interesse ist hierbei die Rolle des wichtigen Anheftungsmoleküls Integrin alphaIIbbeta3. Durch den Einsatz von speziellen Mikroskopierverfahren kann das Zusammenspiel von Tumorzellen und Blutplättchen erstmalig im lebenden Organismus verfolgt und die Absiedelung von Tochtergeschwülsten in Organen wie beispielsweise der Lunge quantifiziert werden. Die Ergebnisse der geplanten Untersuchungen sollen wichtige neue Erkenntnisse zum Mechanismus der Tumormetastasierung über die Blutbahn liefern und den Weg für die Entwicklung neuer therapeutischer Interventionen ebnen.

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