Bielefelder Forscher entwickeln Wasserstoff-produzierende Turboalge

07.09.2005

Für die CO2-emmissionsfreie Energiegewinnungsmethoden ist die Umwandlung von Sonnenlichtenergie in den Energieträger Wasserstoff von besonderem Interesse. Unter den verschiedenen Möglichkeiten der Wasserstoffproduktion wird weltweit auch die bio-technologische Gewinnung von Wasserstoff mit Hilfe einzelliger photosynthetisch aktiver Mikroorganismen weiterentwickelt.

Der Arbeitsgruppe des Privatdozenten Dr. Olaf Kruse an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld ist es nun in Zusammenarbeit mit dem Kollegen Dr. Ben Hankamer am Institute of Molecular Bioscience der University of Brisbane in Australien gelungen, eine genetisch veränderte Mutante der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii mit einer deutlich verbesserten Fähigkeit zur Wasserstoffproduktion herzustellen. Dieses H2-Entwicklungsverfahren, welches kürzlich erfolgreich patentiert wurde (Patent-Nr. W0 2005003024), ermöglicht es, je nach gewählter Bedingung bis zu 13fach höhere Raten an Wasserstoff zu produzieren als dies bisher beschrieben war.

Auf Grund der gesteigerten Wasserstoff-Produktionsraten bietet Stm6 - so der Name der mutierten Grünalge - hervorragende Voraussetzungen, eine zukünftige biotechnologische Nutzung von Bio-Wasserstoff aus Sonnenlicht mit Hilfe von Mikroorganismen zu realisieren. Derzeit werden in den Laboratorien in Brisbane und Bielefeld Anstrengungen unternommen, durch gezielte molekulargenetische Eingriffe die Produktionsraten weiter zu erhöhen. Der Bau erster Prototypen von Bioreaktoren ist in Zusammenarbeit mit Biotechnologen noch in diesem Jahr geplant.

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