Antikörper soll Sars blockieren
Erfolg im Labor
Seitdem ist der Erreger laut Sui und Kollegen bis auf wenige aus China gemeldete neue Fälle zwar unter Kontrolle, aber nicht besiegt, und könnte sich erneut in Asien, Europa und Nordamerika ausbreiten. Dem Team in Boston kam die Entzifferung des Sars-Erbguts aus dem Frühjahr 2003 zu Gute. Dabei zeigte sich, dass das Protein S1 dem Virus maßgeblich dabei hilft, in menschliche Zellen einzudringen und diese zu infizieren. Für ihre Labortests stellten die US-Forscher ein synthetisches S1-Protein her und probierten an ihm zahlreiche Antikörper aus der Sammlung ihres Kollegen Wayne Marasco aus.
Tatsächlich hängten sich acht der getesteten Antikörper an S1 und bremsten damit den Infektionsmechanismus. Weitere Versuche in den Laboren der amerikanischen Seuchenbehörde CDC in Atlanta identifizierten schließlich einen der acht Kandidaten als «Volltreffer». Der Antikörper 80R blockierte das Sars-Virus so weit, dass es nicht mehr in der Lage war, in menschliche Zellen einzudringen. Als nächstes wollen die US-Forscher 80R an Tieren testen. Sollte er auch diese Hürde nehmen, wäre es möglich, 80R als Hauptbestandteil eines Sars-Impfstoffs an Menschen klinisch zu erproben, heißt es in dem Fachjournal.
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Themenwelt Antikörper
Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.
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