Scherings neues Untersuchungsverfahren zum Nachweis von Brustkrebs zeigt erste positive Ergebnisse in Phase I Studie

28.08.2003

Die Schering AG, Berlin gab heute den Beginn einer Phase I Studie mit einem neuartigen Untersuchungsverfahren zum Nachweis von Brustkrebs bekannt. Dieses Verfahren soll eine empfindliche Diagnostik ohne Röntgenstrahlung ermöglichen. Es kombiniert die bereits existierende Nah-Infrarot-Bildgebung der Brust (Optische Mammographie) mit der Anwendung eines Fluoreszenzfarbstoffs. Dieser wurde gemeinsam von Schering und Fuji Photo Film Co., Ltd., entwickelt.

Erste Untersuchungen mit dem neuartigen Kontrastmittel SF64 von Frauen mit hochgradigem Verdacht auf Brustkrebs deuten auf eine gute Verträglichkeit hin. Zudem konnte bei allen bisher untersuchten Frauen ein Tumor eindeutig abgegrenzt werden. "Brustkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen für Frauen. Eine frühe und genaue Erkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie", sagte Professor Günter Stock, zuständig im Vorstand der Schering AG für Forschung und Entwicklung. "Neben weiteren Vorteilen bietet dieses neuartige Verfahren eine kostengünstige Form der Diagnose ohne Röntgenstrahlung. Ziel ist es, Biopsien zu vermeiden, die belastend sind, jedoch keinen Tumor ergeben. Wir rechnen damit, die Studie bis Mitte 2004 abzuschließen."

Die fluoreszenzfarbstoff-unterstützte Optische Mammographie könnte ein geeignetes Verfahren für die Frauen sein, deren Brustgewebe röntgenologisch sehr dicht oder nicht eindeutig beurteilbar sind. Dieses neue Verfahren soll helfen, die Anzahl der Biopsien zu reduzieren, die lediglich altersentsprechendes Gewebe und keinen Brustkrebs zeigen. Außerdem könnten Frauen, die ein erhöhtes genetisches Risiko haben, vermehrt und schon in jungen Jahren an Brustkrebs zu erkranken, von diesem neuen Verfahren profitieren. "Die Optische Mammographie könnte für diese Patientengruppe eine empfindliche Untersuchungs- und Vorsorgemethode darstellen, die ohne Röntgenstrahlung und die Unannehmlichkeiten des Bruströntgens auskommt", erklärte Dr. med. Thomas Moesta, der Leiter der klinischen Studie an der Robert-Rössle-Klinik des Berliner Universitätsklinikums Charité. "Nach Injektion des Fluoreszenzfarbstoffs wird die Brust mittels eines Laserstrahls mit einer Wellenlänge im Nah-Infrarot-Bereich untersucht, um einen Tumor zu erkennen."

Die Studie Frauen jenseits der Wechseljahre mit dringendem Verdacht auf Brustkrebs nehmen an der klinischen Studie teil, in der das neue Kontrastmittel für die Optische Mammographie SF64 untersucht wird. SF64 wurde zusammen von Schering und Fuji Photo Film, einem führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Bilderzeugung mit großer Erfahrung auf dem Gebiet der Farbstoff- und Spezialchemietechnologie, entwickelt. Zur Untersuchung wird das von der Firma Imaging Diagnostic Systems, Inc. (OTCBB: IMDS), Plantation, Florida entwickelte Computed Tomography Laser Breast Imaging (CTLM®), ein Laserlicht basiertes Schichtuntersuchungsgerät, verwendet.

Die Phase I Studie umfasst 40 postmenopausale Frauen und ist Teil der gemeinsamen Aktivitäten des Berliner Max-Delbrück-Zentrums für Molekulare Medizin, der Charité, vertreten durch die Robert-Rössle-Klinik, und des Helios Klinikums Berlin-Buch, zur Weiterentwicklung der optischen Verfahren zum Nachweis von Tumoren. Bisher wurden vier Patientinnen untersucht und bei allen konnte ein Tumor eindeutig abgegrenzt werden. Die Studie zeigte weiterhin eine gute Verträglichkeit von SF64 in der ersten Dosierung. Im weiteren Verlauf der Studie werden nun auch weitere Dosierungen getestet. Optische Mammographie Die Optische Mammographie beruht auf der Durchleuchtung der Brust mit Nah-Infrarot-(NIR) Licht. Durch den Einsatz des CTLM Systems kann das neu entwickelte Kontrastmittel SF64 auf Grund seines eindeutigen Fluoreszenzsignals den Nachweis von Brustkrebs bei Frauen, deren Brustgewebe röntgenologisch sehr dicht oder nicht eindeutig beurteilbar sind, erleichtern.

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