Menschen-Gen in Schweinesperma soll Tiere zu Organspendern machen

23.10.2002
Washington (dpa) - Mit genetisch verändertem Schweinesperma haben italienische Forscher Tiere gezüchtet, deren Organe nicht so leicht vom Menschen abgestoßen werden sollen. Die Forscher schleusten ein menschliches Gen in die Samenzellen ein. Sie nutzten dabei deren Fähigkeit, fremde Erbsubstanz aufzunehmen. Das berichten die Wissenschaftler um Marialuisa Lavitrano von der Universität Mailand in der US-Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» (DOI: 10.1073/pnas.222550299). Die Forscher wollen damit die Entwicklung tierischer Organspender für den Menschen voranbringen. In einer Nährlösung brachten die Forscher frisches Schweinesperma in Kontakt mit dem menschlichen hDAF-Gen, welches beim Menschen die Immunreaktion und somit die Abstoßung implantierter Organe blockieren kann. Von insgesamt 93 auf diese Weise erzeugten Ferkeln hatten 57 Prozent das hDAF-Gen. Bisher wurden fremde Gene meist mit einer Mikroinjektion übertragen, bei der das Erbgut mit Hilfe einer Kanüle in eine befruchtete Eizelle gespritzt wird - mit einer Erfolgsquote von 4 Prozent ein vergleichsweise ineffizientes Verfahren, urteilen die Forscher. Die neue Methode sei besonders preisgünstig, und zudem ließen sich damit besonders viele Versuchstiere gleichzeitig behandeln.

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