Künstliche Abwehrzellen zur Bekämpfung von Hautkrebs erprobt

23.09.2002

Washington (dpa) - Eine neue Methode der Hautkrebs-Bekämpfung haben amerikanische Forscher erprobt. Sie vermehrten spezielle Abwehrzellen (T-Zellen) außerhalb des Körpers und injizierten sie den Patienten wieder. Zeitgleich wurde das Immunsystem der Behandelten unterdrückt, um den künstlich hergestellten Anti-Krebs-Zellen mehr Freiraum zu verschaffen, berichten Wissenschaftler um Steven A. Rosenberg vom National Cancer Institute in Bethesda (Maryland) im US- Fachmagazin «Science» (DOI: 10.1126/science.1076514). Bei ähnlichen Versuchen waren die künstlich produzierten Abwehrzellen bislang immer vom Immunsystem der Patienten verdrängt worden.

Bei 6 der 13 behandelten Patienten schrumpften die Melanome den Forschern zufolge an verschiedenen Körperstellen dauerhaft, bei 2 der Behandelten um mehr 95 Prozent. Bei 4 weiteren Patienten verkleinerten sich einige der Hauttumore, während andere keinerlei Veränderung zeigten. Standard-Therapien hatten zuvor bei keinem der 13 Patienten angeschlagen, berichten die Forscher. Die Mediziner hoffen, dass sich die künstlich vermehrten Abwehrzellen künftig nicht nur zur Behandlung von Krebs, sondern auch bei der Bekämpfung anderer Infektionskrankheiten wie HIV verwenden lassen.

Hautkrebs zählt zu den häufigsten bösartigen Tumoren. Bei einem Melanom befinden sich die bösartigen Krebszellen unter den Zellen, die für die Hautfarbe verantwortlich sind. Ein Melanom kann sich rasch auf andere Körperregionen ausbreiten. Die Tumore entstehen häufig zwischen Schultern und Hüfte sowie an Kopf oder Nacken und vor allem bei Frauen auch an Armen oder Beinen.

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