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Lumbalpunktion



  Eine Lumbalpunktion (lat. Lumbum - Lende) ist eine Punktion des Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel. Dabei wird eine Hohlnadel in den Lumbalkanal auf Höhe der Lende eingeführt und Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) entnommen. Der Einstichort liegt zwischen den Dornfortsätzen des zweiten bis fünften Lendenwirbels, also deutlich tiefer als das untere Ende des Rückenmarkes. Nur in seltenen Fällen, etwa bei Tumoren der Wirbelsäule, muss ein Zugangsweg zwischen dem Hinterhauptsknochen und ersten Halswirbel gewählt werden (Subokzipitalpunktion). Die Lumbalpunktion wurde 1891 durch Heinrich Irenaeus Quincke in Kiel eingeführt.

Inhaltsverzeichnis

In der Diagnostik

Bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen der Hirnhäute oder des Gehirns (Meningitis, Enzephalitis, Neurolues, Multiple Sklerose u.a.) sowie bei anderen Erkrankungen können so wichtige Marker ermittelt werden, die z.B. im Blut oder Urin nicht nachweisbar sind.

Zur Therapie

Zwischen Gehirn und der peripheren Blutbahn gibt es eine Barriere (Blut-Hirn-Schranke), die beim gesunden Menschen für einige Medikamente nicht durchlässig ist. Deshalb werden in seltenen Fällen Medikamente (z.B. Chemotherapeutika) über die Rückenmark-Flüssigkeit appliziert.

Anwendung und Nebenwirkungen

Grundsätzlich können Patienten, die frei von Hirndruckzeichen sind, punktiert werden. Der Vorgang ist nicht schmerzfrei und wird deshalb oft unter lokaler Betäubung vorgenommen. Nach der Behandlung muss keine strikte Bettruhe eingehalten werden, wie dies früher üblich war. Die früher häufig als Nebenwirkung aufgetretenen Kopfschmerzen sind durch so genannte atraumatische Nadeln auf eine Häufigkeit von 3 bis 4 % gesenkt worden. Diese Kopfschmerzen sind aber meistens mild und verschwinden spontan wieder. In einigen Fällen, in denen sich der Liquorraum nicht komplett verschließt, kann es zu einem kontinuierlichen Abfluss von Liquor kommen. Der daraus resultierende Unterdruck (Liquorunterdruck-Syndrom) führt zu lageabhängigen Kopfschmerzen im Stehen und Ohrensausen. In diesen Fällen sollte der Arzt, der diese Untersuchung durchgeführt hat, erneut aufgesucht werden.

Links

  • Informationsseite von Netdoktor.de
  • Leitlinie „Liquorpunktion“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lumbalpunktion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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