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Hochwuchs



Hochwuchs ist eine in den meisten Fällen genetisch bedingte Besonderheit, aus der sich die Riesen in der Mythologie entwickelten. In Deutschland gelten Männer über 1,92 Meter und Frauen über 1,80 Meter als hochwüchsig. Der Hochwuchs ist seltener als der Kleinwuchs. In Deutschland sind mehr als vier Millionen Menschen hochwüchsig.[1]

Wie bereits erwähnt hat Hochwuchs meistens genetische Ursachen und wird von Eltern und Großeltern vererbt. Durch bestimmte Untersuchungen, wie zum Beispiel Hormonbestimmungen, Kernspintomografie und Chromosomenzählung lässt sich herausfinden, ob ein Kind später einmal zu groß sein wird.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Die Ursachen des Hochwuchses sind bisher ungeklärt, so dass nur Hypothesen aufgestellt werden können.[1] Die Verteilung der Übergroßen Menschen zeigt zumindest, dass er besonders in Ländern mit hohem Entwicklungsstand und Ländern mit hohem Entwicklungsgrad auftritt. Somit bildeten sich folgende Vermutungen als Ursachen[2]:

  • verbesserte Ernährung, gute Versorgung mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen; nachweislich ist ein Gehirnwachstum die Folge, was nach biologischen Gesetzmäßigkeiten den gesamten Körper mitwachsen lässt
  • Arbeitsentlastung
  • Verminderung der Kindersterblichkeit, so dass mehr großwüchsige Kinder am Leben bleiben
  • Mutagene wie UV-Strahlung als Folge des Ozonlochs
  • als Reaktion der vermehrten Reize durch die Verstädterung
  • verstärkte körperliche Bewegung fördert das Längenwachstum
  • vermehrtes Stillen der Kinder in den letzten Jahren, was ihnen im Säuglingsalter ein größtmögliches Wachstum einbringt

Behandlung

Mit Hilfe einer Hormontherapie kann das zu starke Wachstum gestoppt werden. Und durch das Verabreichen von Geschlechtshormonen wird die Pubertät künstlich eingeleitet. Dadurch verschließen sich die Wachstumsfugen der Knochen vorzeitig und stoppen das Längenwachstum. Diese Hormontherapie sollte bei Mädchen vor dem 13. Lebensjahr begonnen werden, bei Jungen bis zum 14. Lebensjahr.[3]

Ein medizinischer Eingriff in das Wachstum ist aber nur dann nötig, wenn der Jugendliche oder das Kind sehr stark unter seiner Größe leidet.[1]

Unterscheidung

Ärzte und Wissenschaftler unterscheiden zwischen[1]:

  • Makrosomie (Großwuchs): Männer über 1,92 Meter und Frauen über 1,80 Meter

und

  • Gigantismus (Riesenwuchs): Männer über 2,00 Meter und Frauen über 1,85 Meter.

Bei Gigantismus kann es zu großen gesundheitlichen Problemen kommen:

  • Rücken- und Gelenkbeschwerden
  • Haltungsschäden
  • Belastung von Herz und Kreislauf
  • Frühzeitiger Organverschleiß (kann passieren)
  • In manchen Fällen geht die Beweglichkeit des Körpers verloren

Formen von Hochwuchs

Es gibt verschiedene Formen von Hochwuchs[1]:

  • Der erblich bedingte Primordialer Hochwuchs, bei dem eine hormonelle Therapie möglich ist, sofern ein Wachstum von mehr als 1,85 Meter bei Mädchen und mehr als 2,00 Meter bei Jungen prognostiziert wird.
  • Der Neurohormonale Hochwuchs, der durch Störungen an Organen und in deren Folge des Hormonhaushalts ausgelöst wird. Das wird verursacht durch eine Einwirkung auf den Hypothalamus (Sotos-Syndrom), die Hirnanhangdrüse (Akromegalie, Berardinelli-Syndrom), die Nebennieren, die Schilddrüse (Hyperthyreotischer Großwuchs) und die Keimdrüsen (Eunuchoidismus).
  • Den Hochwuchs durch Chromosomen-Veränderungen, Veränderungen der Chromosomenanzahl und -konstellation behindern die Produktion von Testosteron, das normalerweis den Abschluss des Wachstums bestimmt (Klinefelter-Syndrom).
  • Der Nichthormonaler Hochwuchs, der durch das Marfan-Syndrom oder Homocystinurie verursacht wird.
  • Der Partielle Riesenwuchs stellt eine Sonderform des Hochwuchses dar. Bei dieser Form kommt es zur Vergrößerung bestimmter Körperabschnitte (z. B. Elefantitis).

Die größten Menschen

  • Der bislang größte Mensch war der Amerikaner Robert Wadlow. Er starb im Juni 1940 im Alter von 22 Jahren mit 2,72 m[4] und wäre vermutlich noch 2,88 m geworden.
  • Die größte Frau war Marianne Wedde. Sie starb 1885 mit 2,55 m Körpergröße.[5]
  • Die Chinesin Zeng Lin Yian war mit 2,48 m die zweitgrößte Frau. Sie verstarb 1882 im Alter von 17 Jahren. Laut Guinness-Buch der Rekorde 2000 ist sie die größte Frau, die je gelebt hat.[4]

Die größten noch lebenden Menschen

  • Leonid Stadnyk (* 1971) misst 2,57 m[6] und ist damit der größte lebende Mensch.
  • Der Chinese Zhang Juncai ist mit 2,42 m der größte Mensch Asiens.[7]
  • Der Algerier Mounir Fourar war mit 20 Jahren 2,44 m groß.
  • Die größte lebende Frau ist die US-Amerikanerin Sandy Allen mit 2,317 m. Mit zehn Jahren war sie bereits 1,905 m groß.[4]

Quellen

  1. a b c d e Hochwuchs bei lexi-tv.de
  2. Die Riesen kommen! bei Klub langer Menschen (KlM) Deutschland e. V.
  3. Langer Lulatsch oder kleiner Zwerg - Probleme mit dem Wachstum
  4. a b c Guinness Buch der Rekorde 2000, ISBN 3-89681-003-0, S. 122
  5. Der „Barthsche Riese“ und andere Hünen (Narrenturm 42) – Bericht bei www.aerztewoche.at von 2006
  6. orf.at
  7. Wohlstand macht lang – Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 14. Februar 2006
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hochwuchs aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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