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Fritz Schellong



Fritz Makiri Schellong (* 10. September 1891 Königsberg in Preußen; † 18. Januar 1953 Münster, Westfalen) war ein deutscher Internist. Schellong war der Sohn des Geheimen Sanitätsrats Dr. med. Otto Schellong.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Er besuchte das Gymnasium in Königsberg und erhielt seine medizinische Ausbildung in Königsberg und Jena, wo er sein Studium abschloss. Während seines Studiums wurde er Mitglied des studentischen Corps Masovia. Ab 1918 arbeitet Schellong an der Medizinischen Klinik in Kiel bei Alfred Schittenhelm. Das Interesse an der Herzphysiologie und der elektrokardiographischen Aufzeichnungstechnik und ihrer klinischen Anwendung stammte von einem Studienaufenthalt in Würzburg bei dem Physiologen Max von Frey und der Zusammenarbeit Schellongs mit Walter Frey in Bern. Schellong arbeitete dann an der Medizinischen Klinik Kiel als Oberarzt und habilitierte sich hier als Privatdozent im Jahr 1925. Die Berufung zum Oberarzt und außerordentlichen Professor in Kiel folgte 1929.

Im Jahr 1933 übernahm Schellong eine außerordentliche Professur an der Universität Heidelberg und die Leitung eines Sanatoriums. 1939 wechselte er als außerordentlicher, außerplanmäßiger Professor an die Deutsche Universität Prag über. Ein Jahr später erhielt er hier das Ordinariat und kehrte in dieser Funktion kurze Zeit später (1940) nach Deutschland an die Medizinische Klinik in Münster zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schellong als Professor der Inneren Medizin an die Universität München berufen.

Leistung

Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit lagen vor allem auf den Gebieten der Herz-Kreislauferkrankungen, der Elektrokardiographie sowie der Stoffwechselkrankheiten. In den Jahren 1922 bis 1927 beschäftigte er sich vorwiegend mit experimentellen Untersuchungen zu Fragen der kardialen Aktionsströme, der Erregungsüberleitung und der Elektrokardiographie. Es folgten Arbeiten über die Wirkungsweise des Zuckerstoffwechsels, kardiale Überleitungsstörungen und die Blutdruckregulation (1927–1930).

Ab 1931 stand vorwiegend die Problematik der Kreislaufregulation und dessen Funktionsprüfung im Vordergrund (Schellong-Test). Er arbeitete außerdem über die Wirkung von Digitalisglykosiden auf die kardiale Erregungsüberleitung, die essentielle arterielle Hypertonie, die elektrokardiographische Diagnostik und die Erfahrungen der Behandlung des Diabetes mellitus mit Sojamehlprodukten als Ernährungsalternative.

Auf dem Gebiet der Elektrokardiographie beschäftigte er sich zunächst mit Herzrhythmusstörungen, wandte sich jedoch bald dem Studium des QRS-Komplexes zu. Schellong kann als einer der ersten betrachtet werden, die die Ergebnisse der experimentellen Elektrophysiologie der klinischen Anwendung der Elektrokardiographie zugänglich machten. 1936 führte er die Vektorkardiographie ein und stellte 1937 ein orthogonales Ableitungssystem vor.

Werke

  • Arterielle Hypotension. Verh Dtsch Ges Inn Med 45 (1933) 143
  • Die Regulationsprüfung des Kreislaufs. Dresden 1938
  • Elektrographische Diagnostik von Herzmuskelerkrankungen. Verh Dtsch Ges Inn Med 48 (1936) 288
  • Das Vektordiagramm; eine Untersuchungsmethode des Herzens (mit S. Heller, E. Schwingel). Z Kreislaufforsch 29 (1937) 497
  • Grundzüge einer klinischen Vektordiagraphie des Herzens. Ergebn Inn Med Kinderheilk 56 (1939) 1657

Literatur

  • E. Schütz: In memoriam Fritz Schellong. Zeitschrift für Kreislaufforschung 42 (1953) 321-335
  • W. Frey: Prof. Dr. Fritz Schellong. Dtsch Med Wochenschr 78 (1953) 576
  • G. E. Burch, N. P. DePasquale: A history of Electrocardiography. Year Book, Chicago 1964, p. 93
  • K. Pelzner: Personalbibliographien von Professoren und Dozenten der Inneren Medizin und der Kinderheilkunde der Deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag im ungefähren Zeitraum von 1900–1945. Diss. Med., Erlangen 1972
  • 75 Jahre Deutsche Gesellschaft für Kardiologie [...], 2002, S. 245
  • Google Book Search
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fritz_Schellong aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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