Evotec profitiert von Partnerschaften und eigenen Erfolgen

11.05.2017 - Deutschland

(dpa-AFX) Beim Hamburger Biotechnologie-Unternehmen Evotec geht es weiter bergauf. Der TecDax-Konzern profitierte zum Jahresstart von umfangreichen Meilensteinzahlungen aus seinen Forschungsallianzen mit großen Pharmakonzernen. Doch auch aus eigener Kraft konnte er deutlich wachsen. Analysten hatten weniger Umsatz und Gewinn erwartet, und die Aktie gewann kräftig an Wert. Auch die kürzlich abgeschlossene Übernahme des britischen Forschungsunternehmens Cyprotex zahlte sich aus. Für das Gesamtjahr bestätigten die Hamburger am Mittwoch ihre optimistischen Wachstumsziele für 2017.

Demnach soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert von 164,5 Millionen Euro um mehr als 15 Prozent wachsen. Gleichzeitig soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2017 "signifikant" steigen. 2016 hatte es 36,2 Millionen Euro betragen. Der Schub solle 2017 aus allen Bereichen kommen, sagte eine Sprecherin.

Kursrally geht weiter

An der Börse kamen die Nachrichten um Umsatz- und Gewinnsprung gut an: Die Evotec-Aktie legte im frühen Handel um knapp 3 Prozent auf 11,78 Euro zu und notierte damit auf dem höchsten Niveau seit Ende 2001. Evotec hatte jüngst mehrere neue Forschungsallianzen und Erfolge vermeldet, was dem Kurs kräftig Auftrieb gab. Bereits im vergangenen Jahr war die Aktie einer der gefragtesten Werte im TecDax. Seit Anfang 2017 hat das Papier mittlerweile mehr als die Hälfte an Wert hinzugewonnen.

Das Jahr lief für das auf die Wirkstoffforschung und -entwicklung spezialisierte Unternehmen gut an. Dank der starken Entwicklung im Tagesgeschäft und der Meilensteinzahlungen zog das um Sondereffekte bereinigte Ebitda im ersten Quartal von 7,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 13,2 Millionen Euro an und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Unter dem Strich verdienten die Hamburger 6,9 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Evotec hier noch einen Fehlbetrag von 1,2 Millionen Euro ausgewiesen.

Zwischen Januar und März konnte Evotec 50,2 Millionen Euro umsetzen, 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei zog der sogenannte Basis-Umsatz, bei dem Meilenstein- und Abschlagszahlungen sowie Lizenzen herausgerechnet sind, um nahezu ein Drittel auf 44 Millionen Euro an. Der restliche Konzernumsatz stammte im Wesentlichen aus zwei Meilensteinzahlungen aus der Allianz mit Bayer zu Nierenerkrankungen und der Diabetes-Kooperation mit dem französischen Sanofi-Konzern. Zudem hatte Evotec in den vergangenen Monaten weitere Allianzen bekannt gegeben. Neu hinzu kam zuletzt eine Allianz mit dem US-Konzern Dermira.

Die Integration der britischen Cyprotex läuft derweil planmäßig. Das Unternehmen, das seit Mitte Dezember voll in die Konzernbilanz eingeht, habe einen sehr guten Jahresstart hingelegt und positive Beiträge zum Konzernumsatz und Ergebnis geliefert, hieß es.

Neuer strategischer Großaktionär baut Anteil weiter aus

Finanzielle Rückendeckung bekamen die Hamburger erst vor wenigen Wochen: Der neue dänische Großaktionär Novo A/S hatte sich im Februar bei einer Kapitalerhöhung für rund 90 Millionen Euro mit knapp 9 Prozent bei Evotec eingekauft. Durch weitere Zukäufe am freien Markt bauten die Dänen ihren Anteil zuletzt auf mehr als 10 Prozent aus. Damit rückte die zur Novo Nordisk Foundation gehörende Novo A/S zum größten Anteilseigner bei Evotec vor Roland Oetker auf. Der Neffe des Backmittelkönigs hält etwas mehr als 9 Prozent an Evotec.

Damit hat sich auch die Kasse bei Evotec gefüllt. Der Bestand an liquiden Mitteln stieg zu Ende März auf 185 Millionen Euro. Das Geld von Novo will Evotec in den Ausbau seines Geschäfts investieren./tav/stw/das

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