Die
Micromet AG gibt die Ergebnisse einer vorklinischen Studie
für das Krebsmedikament MT103 bekannt. MT103 ist ein BiTE(TM) Molekül, das die Zielstruktur
CD19, die auf den meisten bösartigen B-Zellerkrankungen vorkommt, erkennt. Das Medikament
wird zur Zeit im Rahmen einer Phase-I-Studie zur Behandlung von Lymphdrüsenkrebs (B-Zelllymphom)
getestet. Es wird in Kooperation mit
MedImmune entwickelt, einem US-amerikanischen Biotechnologieunternehmen
mit Entwicklungsprogrammen in den Bereichen Infektionserkrankungen, Entzündungen und
Onkologie.
Die neue Studie (1) zeigt, dass MT103 in Primaten die gleiche Wirksamkeit entfaltet, wie
zuvor bereits in Mäusen und Zellkultur-Experimenten beobachtet. Schon die Gabe von einmal
0,06 µg/kg pro Woche war ausreichend, um die ruhenden T-Zellen (spezielle Killer-Zellen
des Immunsystems) der untersuchten Primaten in großem Umfang und reversibel zu aktivieren.
Damit ging eine schrittweise und langfristige Eliminierung der peripheren B-Zellen einher.
Insgesamt wurde die Behandlung mit MT103 gut vertragen.
"Die außergewöhnlichen Eigenschaften, die wir für MT103 bisher in Mausmodellen und in Zellkultur
beobachtet haben, lassen sich offensichtlich auf Primaten übertragen", kommentiert Prof.
Patrick Baeuerle, Forschungsvorstand von Micromet. "Wir erarbeiten derzeit ein Dosierungsschema,
um T-Zellen über einen längeren Zeitraum hinweg zu aktivieren. Dadurch könnten wir B-Lymphomzellen
möglicherweise vollständig aus dem Körper entfernen. Dieser therapeutische Ansatz stellt
ein völlig neues Wirkprinzip dar und könnte deshalb vor allem für solche Patienten von
Vorteil sein, die auf derzeit verfügbare
Medikamente nicht ansprechen oder nach Ausschöpfen
von Standardbehandlungen einen Rückfall erlitten haben."