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Vena jugularis



Als Vena jugularis („Drosselvene“) werden zwei Venen im Halsbereich bezeichnet. Man unterscheidet eine äußere und eine innere Drosselvene, wobei der deutsche Begriff „Drosselvene“ meist nur beim Tier verwendet wird und darunter häufig nur die äußere verstanden wird.

Inhaltsverzeichnis

Vena jugularis externa

Die Vena jugularis externa ist bei Tieren die deutlich größere Vene. Sie verläuft oberflächlich, direkt unter der Haut, bei Tieren in der sog. Drosselrinne (Sulcus jugularis) zwischen Musculus sternocephalicus und Musculus brachiocephalicus. Die Drosselvene sammelt den überwiegenden Teil des Blutes aus dem Kopfbereich.

Die Drosselvene wird bei vielen Tierarten zur intravenösen Injektion und zur Blutentnahme verwendet. Auch Dauerkatheter werden in diese Vene platziert.

Vena jugularis interna

Die Vena jugularis interna verläuft in der Tiefe des Halses, zusammen mit der Halsschlagader. Sie sammelt das Blut aus dem Hinterhaupts- und dem Kehlbereich. Bei einigen Arten ist dieses Gefäß nicht ausgebildet (z. B. beim Schaf) oder kommt nicht regelmäßig bei allen Individuen vor (z. B. beim Pferd).

Beim Menschen wird dieses Gefäß häufig zur Platzierung von Zentralen Venenkathetern verwendet, da die innere Jugularvene fast gerade verläuft und somit die Katheter besser zum Herzen vorgeschoben werden können.

Verlauf und Untersuchungsmöglichkeiten beim Menschen

  Die Jugularis externa ist unter der Haut leicht erkennbar und kann leicht mit dem Finger aufgestaut werden. Sie läuft quer über den Musculus sternocleidomastoideus (Kopfnickermuskel) von oben innen schräg nach unten außen. Je nach Körperlage ist der Füllungszustand des Gefäßes sehr variabel. Im Liegen oder in Kopftieflage ist das Gefäß gut gefüllt. Im Sitzen ist das Gefäß praktisch leer. Ist das Gefäß auch im Sitzen gefüllt spricht man von einer Halsvenenstauung. Diese kann durch eine lokale Abflussstörung des Gefäßes, meist aber durch einen venösen Aufstau vor dem rechten Herzen bedingt sein.

Die Jugularis interna verläuft hinter dem Kopfnickermuskel parallel zur Arteria carotis communis (Halsschlagader) und zur Luftröhre. Sie ist weder direkt sichtbar noch tastbar. Deswegen nutzt man den Ultraschall zu Untersuchung des Gefäßes. Auch an diesem Gefäß verändert sich die Füllung je nach Körperlage erheblich. In Kopftieflage ist sie prall gefüllt und bis zu 2 cm breit. Im Stehen ist sie fast leer gelaufen. Im Ultraschall erkennt man nicht selten eine Venenklappe am unteren Ende der Vene. Bei der Punktion des Gefäßes ist der Ultraschall und die Kopftieflage sehr wichtig. Daneben nutzt man den tastbaren Puls der Halsschlagader als indirekten Hinweis für den Venenverlauf. Durch einen Kropf kann der Verlauf der Jugularis interna weit nach außen verschoben sein.

Mittels Computertomografie (CT) und Kernspin (NMR) können die Halsvenen auch recht gut dargestellt werden.

Prinzipiell können die Halsvenen auch mittels Kontrastmittel im Röntgen dargestellt werden. Da man dazu das Gefäß weit oben punktieren müsste und der Ultraschall viel einfacher durchzuführen ist, ist die Phlebografie der Halsvenen unüblich. Bei Spätaufnahmen der Carotisangiografie kommen die Halsvenen indirekt zur Darstellung.

Die früher übliche Aufzeichnung des Jugularvenenpulses ist weitgehend obsolet und wird heute praktisch nicht mehr durchgeführt. Sie diente beispielsweise zum Nachweis eines systolischen Rückflusses in die Jugularvenen bei Trikuspidalinsuffizienz. Diese ist heute viel schneller und direkter mittels der Echokardiografie erkennbar.

Venenwinkel

Am Brusteingang hinter dem Schlüsselbein vereinigen sich Vena jugularis externa, Vena jugularis interna und Vena subclavia. Dieser Zusammenfluss wird als Venenwinkel bezeichnet. Hier münden auch die großen Lymphsammelstämme. Dabei ist der linke Venenwinkel bedeutsamer, da hier der Brustmilchgang (Ductus thoracicus) als großes lymphatisches Sammelgefäß aus dem gesamten unteren Körper mündet. Rechts mündet nur ein kleineres Lymphgefäß aus dem rechten Arm und vom rechten Hals.

Im Venenwinkel münden auch die Gefäße der oberen (bei Tieren vorderen) Extremität, worauf sich diese großen Sammelvenen beider Seiten zur unpaaren oberen (bei Tieren vorderen) Hohlvene (Vena cava superior bzw. cranialis) vereinen, die in den rechten Herzvorhof mündet.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vena_jugularis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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