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Jaktation



Klassifikation nach ICD-10
F98.4 stereotype motorische Bewegungsstörungen
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Jaktation (lat. das Umherwerfen, das Herumwerfen; in Fachbüchern: jactatio) nennt man die krankhafte Unruhe bei Fiebernden, bei Menschen im Delirium, bei Menschen mit kognitiver Behinderung oder bei Hospitalismus, auch bei autistischen oder verhaltensgestörten Kindern. Generell ist es häufig bei vernachlässigten oder vereinsamten Menschen festzustellen. Jaktation tritt häufiger bei Kindern bis zu zehn Jahren auf, seltener bei älteren.

In der ICD-10-Klassifikation wird die Jaktation unter die stereotypen motorischen Bewegungsstörungen gerechnet und hat die Chiffre ICD-10 F98.4.

Inhaltsverzeichnis

Symptome und Beschwerden

Die Betroffenen werfen sich mit dem Körper im Bett hin und her, schaukeln, wiegen oder wippen monoton oder rhythmisch mit dem Oberkörper auf und ab.

  • Als Jactatio corporis bezeichnet man das Schaukeln, Wiegen oder Wippen mit dem Oberkörper. Das Pagodenwackeln als Unterform ist nach den Bewegungen der chinesischen Priester vor ihren Götterbildern benannt. Kennzeichen ist das langsame Vor- und Zurückbeugen des Oberkörpers, häufig bei Kindern mit kognitiver Behinderung (Wachstereotypie), bei Hospitalismus und bei autistischen Kindern.

Folgen und Komplikationen

Durch das monotone Schaukeln, Wackeln, Wiegen oder Wippen beruhigen und stimulieren sich die Betroffenen. Ständige Jaktation stumpft den Betroffenen ab und versetzt ihn in eine Art von Trance. Eine ähnliche Wirkung hat auch das länger dauernde Schaukeln z. B. auf dem Spielplatz oder in der Hängematte.

Bei heftiger Jaktation, insbesondere beim Anschlagen mit dem Kopf an die Wand oder bei autoaggressiven Jaktationen besteht Verletzungsgefahr (z. B. Platzwunden, Gehirnerschütterung).

Ursachen

Durch das Anschlagen mit dem Kopf an die Wand oder das Bett versuchen sich die Betroffenen zu stimulieren und ihren Körper zu spüren.

Monotones und rhythmisches Schaukeln, Wiegen oder Wippen scheint die Betroffenen eher zu beruhigen und in Trance zu versetzen. Ähnlich verhält es sich beim länger dauernden Schaukeln z. B. auf dem Spielplatz.

Behandlung

Teilweise hilft emotionale Zuwendung, Beruhigung und liebevolle Ansprache. Bei heftiger Jaktation mit Verletzungsgefahr werden evtl. dämpfende Medikamente verabreicht. Bei gewohnheitsmäßiger Jaktation wird Verhaltenstherapie angewandt.

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