Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Schwertlilien



Schwertlilien
 
Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)
Unterfamilie: Iridoideae
Gattung: Schwertlilien
Wissenschaftlicher Name
Iris
L.
Untergattungen
  • Hermodactyloides
  • Iris
  • Limniris
  • Nepalensis
  • Scorpiris
  • Xiphium

Die Schwertlilien (Iris) - im Deutschen wird die lateinische Bezeichnung Iris oftmals beibehalten - bilden eine Gattung in der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) innerhalb der einkeimblättrigen Pflanzen. Die an Arten umfangreiche Gattung wurde nach der griechischen Göttin des Regenbogens (Iris) benannt. Die Iris-Arten werden wegen ihrer schönen und auffälligen Blüten geschätzt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

  Es sind mehrjährige, krautige Pflanzen. Die Geophyten bilden Rhizome oder Knollen, die botanisch unzutreffend Zwiebeln genannt werden, als Überdauerungsorgane.

Die zwittrigen Blüten der Schwertlilien sind dreizählig. Es sind sechs Blütenhüllblätter vorhanden, die trompetenförmig verwachsen sind; drei äußere als sogenannte „Hängeblätter“, die bei einigen Arten auffällige Kämme oder Bärte tragen, sowie drei innere, häufig aufrecht stehende „Domblätter“. Über jedem „Hängeblatt“ steht ein ebenfalls wie ein Blütenblatt geformter und gefärbter Narbenast. Bestäubungsbiologisch bildet jedes „Hängeblatt“ mit dem Narbenast und dem dazwischenliegenden Staubblatt eine Blume (Meranthium), d. h. jedes Drittel der Blüte kann unabhängig voneinander von Insekten (insbesondere Hummeln) angeflogen werden.

Bei befruchteten Blüten kommt es zur Ausbildung von Kapselfrüchten, die zu den sogenannten lokuliziden Kapseln zählen. Sie reißen bei Reife an den Rückennähten von jedem Fruchtblatt auf. Neben Schwertlilien treten solche Kapseln auch bei Narzissen sowie Nachtkerzen und vielen Liliengewächsen auf.

Verbreitung

Die mehr als 200 bis 280 botanischen Arten stammen aus den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre. Rhizom-Iris sind in der Regel winterhart und bevorzugen einen sonnigen Platz; einige der bartlosen Schwertlilien bevorzugen sehr feuchten Boden.

Zwiebel-Iris-Arten sind ebenfalls winterhart und benötigen während der Wachstumsperiode einen sonnigen Standort mit viel Feuchtigkeit.

Sortengruppen

Es gibt unzähligen Sorten (Gartenkulturformen, Züchtungen vor allem aus England und den USA).    

In der Gattung werden gärtnerisch zwei Hauptgruppen unterschieden, von denen eine in weitere drei Untergruppen unterteilt wird:

  • Zwiebel-Iris
  • Rhizom-Iris
    • Bart-Iris mit "Bärten" aus bunten Haaren auf den Hängeblättern
    • bartlose Irisformen, denen diese Bärte fehlen
    • Evansia-Iris oder Kamm-Iris, die statt eines Bartes einen aufrechten Kamm besitzen.

Für den Gärtner sind insbesondere die Bart-Iris-Arten wichtig. Von ihnen gibt es mittlerweile ein so großes Sortiment, dass sie selbst für Kenner kaum noch zu überblicken sind. Die Bart-Iris werden zur besseren Orientierung in drei Gruppen unterteilt, wobei Wuchshöhe und Blütezeit für die Unterteilung entscheidend ist.

  • Hohe Bart-Iris (Iris-Barbata-Elatior-Hybriden). Diese werden über 70 cm hoch und blühen ab Ende Mai
  • Mittelhohe Bart-Iris (Iris-Barbata-Media-Hybriden). Diese sind zwischen 40 und 70 cm hoch und haben eine Blütezeit, die zwischen den Zwerg- und hohen Bart-Iris-Sorten liegt.
  • Niedrige Bart-Iris oder Zwerg-Schwertlilien (Iris-Barbata-Nana-Hybriden). Diese erreichen nur eine Höhe von 15-30 cm und blühen bereits ab der zweiten Aprilhälfte.
  • Ergänzung zur Nomenklatur: Der offizielle botanische Name der Schwertlilie oder Bart-Iris ist Iris germanica (Zander 2002, 17. Aufl.). Der gärtnerisch verwendete Namen Iris barbata wird noch nicht einmal als Synonym erwähnt. Da beide Synonyme Verwendung finden und z. T. wie zwei verschieden Arten behandelt werden, führt dies immer wieder zu Verwirrung.

Vermehrung

Die Vermehrung der Schwertlilien erfolgt durch Teilung nach der Blüte im Spätsommer oder durch Samen im Herbst. Sorten werden stets durch Teilung vermehrt, weil ihre Eigenschaften, vor allem Blütenform und -Farbe, nur im Klon genetisch erhalten bleiben. Schwertlilien sind Frostkeimer. Samen sollte man daher vor der Aussat in ein Gefäß acht Tage auf einem Löschpapier gelegt im Kühlschrank aufbewahren. Danach aussähen und bei Zimmertemperatur ständig feucht halten.

Kulturgeschichtliches

   



Die in der Heraldik verwendete „Lilie“, etwa die berühmte Wappenlilie der Bourbonen, Fleur-de-Lis, ist eine stilisierte Schwertlilie.



In der Traumdeutung stehen die Schwertlilien im Allgemeinen für Hoffnung und gute Nachrichten. Die Schwertlilie ist eines der Symbole von Perun, einem der Hauptgötter der Slawen.

Verwendung

Aus der Wurzel der Veilcheniris, „Florentinischen Schwertlilie“ (Iris germanica var. florentina, Syn. Iris pallida), auch Veilchenwurz oder Violwurtz, wurden die im 19. Jahrhundert beliebten Veilchenparfüms gewonnen und in alten Zeiten daraus auch ein Brechmittel hergestellt. Der Name kommt von den Wurzelsprossen, die ätherisches Öl enthalten, das mit zunehmendem Alter einen feinen Veilchenduft verströmt und in der Antike zur Würze des Weins oder zur Beseitigung von Mund- beziehungsweise Schweißgeruch diente. Als Fixativ wird die Wurzel in der Kosmetik und bei Herstellung von Potpourris benutzt. Außerdem wird sie auch als Zusatz zu Likören (Benediktiner, Danziger Goldwasser, Cordial Medoc) und zum Aromatisieren von Weinen und Tabaken verwendet. Noch bis in unsere Zeit wird sie zahnenden Kindern zum Beißen gegeben.

Systematik

      Die Gattung Iris wird in sechs Untergattungen gegliedert:

  • Untergattung Hermodactyloides
  • Untergattung Iris: Mit den Sektionen:
    • Sektion Hexapogon
    • Sektion Iris
    • Sektion Oncocyclus
    • Sektion Psammiris
    • Sektion Pseudoregelia
    • Sektion Regelia
  • Untergattung Limniris: Mit den Sektionen:
    • Sektion Limniris
    • Sektion Lophiris
  • Untergattung Nepalensis
  • Untergattung Scorpiris
  • Untergattung Xiphium

Arten

Es gibt etwa 200 bis 280 Arten in der Gattung Schwertlilien (Iris) (Auswahl):

  • Nacktstängelige Schwertlilie (I. aphylla L.)
  • Japanische Sumpf-Schwertlilie (I. ensata Thunb.)
  • Stinkende Schwertlilie (I. foetidissima L.)
  • Deutsche Schwertlilie (I. germanica L.)
  • Pflaumen-Iris (I. graminea L.)
  • Türkische Schwertlilie (Iris histrioides (G.F. Wils) S. Arn.)
  • Schwarze Iris (I. nigricans Dinsm.)
  • Orjen-Schwertlilie (I. orjenii Bräuchler & Cikovac)
  • Bleiche Schwertlilie (I. pallida Lam.)
  • Sumpf-Schwertlilie (I. pseudacorus L.)
  • Zwerg-Schwertlilie (I. pumila L.)
  • Netzblatt-Schwertlilie (I. reticulata M.Bieb.)
  • Sibirische Schwertlilie (I. sibirica L.)
  • Bastard-Schwertlilie (I. spuria L.)
  • Bunte Schwertlilie (I. variegata L.)
  • Blaue Sumpf-Schwertlilie (I. versicolor L.)
  • Spanische Schwertlilie (I. xiphium L.)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schwertlilien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.