Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Girolamo Fabrizio



  Girolamo Fabrizio, auch Fabrizio d'Acquapendente, (* 20. Mai 1537 in Acquapendente; † 21. Mai 1619 in Padua) war ein bedeutender Anatom und der Begründer der modernen Embryologie. Die latinisierte Form seines Namen, unter der seine Werke zu finden sind, lautet Hieronymus Fabricius ab Aquapendente.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fabrizio wuchs in armen Verhältnissen auf, seine Begabung ermöglichte ihm jedoch ein Studium der Medizin an der Universität Padua. Sein bedeutendster Lehrer war der Anatom Gabriele Falloppio. Anschließend an seine Promotion praktizierte er in Padua, bis er dort 1562 als Nachfolger Falloppios auf den Lehrstuhl für Anatomie berufen wurde. Seine neue Unterrichtsmethode, die Sektionen in einem 1597 eigens gebauten Theater durchzuführen, brachte Studenten aus ganz Europa an die Universität. Das anatomische Theater steht heute noch. 1565 wurde er zusätzlich als Professor für Anatomie und Chirurgie an die Universität Venedig berufen. Beide Ämter hatte er bis 1604 inne.

Wissenschaftliche Leistung

Nach Vorarbeiten von Andreas Vesalius, Lusitanus und Franciscus Sylvius war Fabrizio der erste, der eine exakte Beschreibung sowie naturgetreue Darstellung der Venenklappen (in: De Venarum Ostiolis), die Charles Estienne bereits vor ihm beschrieben hatte, anfertigte.

Bis heute besteht seine Bedeutung in der Begründung der Embryologie mit seinem reichbebilderten Werk: De formatu foetu, in dem er Embryonen verschiedener Tierarten miteinander verglich. Besonders gründlich waren seine Studien zum Hühnerembryo. Nach ihm ist die Bursa Fabricii (Bursa cloacalis) der Vögel benannt, der schließlich auch die B-Lymphozyten des Menschen ihren Namen verdanken.

Darüber hinaus liegen von ihm Arbeiten über die Lunge und die Atmung, Muskeln und Gelenke, die Sinnesorgane, die Haut, über den Magen und die Eingeweide vor.

Sein bekanntester Schüler war William Harvey, der als erster europäischer Arzt den Blutkreislauf beschrieb.

Werke (Auswahl)

  • Fabrizio d'Acquapendente (1600): De formatu foetu
  • Fabrizio d'Acquapendente (1603): De Venarum Ostiolis
  • Fabrizio d'Acquapendente (1600): De Visione, Voce, Auditu
  • Fabrizio d'Acquapendente (1603): De locutione et ejus instrumentis tractatus

Literatur

  • Winkelmann, Andreas: Von Achilles bis Zuckerkandl - Eigennamen in der medizinischen Fachsprache. Verlag Hans Huber, 2005. ISBN 3-456-84104-3

Weblink

  • Digitalisierte Werke von Fabrizi d'Acquapendente - SICD der Universitäten von Strasbourg
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Girolamo_Fabrizio aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.