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Helmut Baitsch



Helmut Baitsch (* 21. November 1921 in Spessart bei Ettlingen; † 3. August 2007) war ein deutscher Humangenetiker und Anthropologe, Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Ulm.

Leben

Baitsch studierte nach Abitur, Kriegsdienst an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg (zum Schluss als Oberleutnant) und amerikanischer Kriegsgefangenschaft von 1946 bis 1950 Medizin und Naturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1951 wurde er zum Doktor der Medizin, 1952 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. 1958 habilitierte er sich mit einer Schrift über das Problem der Objektivierung des erbbiologischen Vaterschaftsnachweises. Diese Schrift ist in allen Exemplaren verloren gegangen. Er war zunächst als Wissenschaftlicher Assistent am Münchener Anthropologischen Institut und als Konservator an der Anthropologischen Staatssammlung in München tätig.

1961 wurde er Ordinarius für Anthropologie sowie Direktor des neu gegründeten Instituts für Anthropologie und Humangenetik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er war Begründer der Freiburger Schule der Humangenetik, die weltweit hohe Anerkennung genoss, und von 1966 bis 1968 Rektor der Freiburger Universität.

1970 ging er als Rektor an die Universität Ulm, als Nachfolger des Gründungsrektors Ludwig Heilmeyer. Vorzeitiger Rücktritt 1975, als Ersatz Schaffung eines Lehrstuhls für Anthropologie und Humangenetik. Seine Abteilung bearbeitete zunächst Wissenschaftsforschung, später kam Anthropologie hinzu.

Als Mitbegründer des Sonderforschungsbereichs Psychotherapeutische Prozesse trug er hier dazu bei, dass Rollenspiel und Psychodrama vielerorts Bestandteile der Medizinerausbildung wurden. Dafür und für seine Verdienste um die Forschungsförderung hat ihn die Medizinische Hochschule Hannover im Jahr 2000 zum Ehrendoktor ernannt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner späten Arbeit war Medizinethik.

Wirken

Baitsch galt in den 1960er-Jahren als einer der wesentlichen Initiatoren der Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 1968 bis 1973 war er Senator und Kuratoriumsmitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Für seine Verdienste um den Aufbau der Universität Ulm, des Musischen Zentrums und des Arbeitskreises Ethik, insbesondere für sein Engagement im Sonderforschungsbereich Psychotherapeutische Prozesse sowie um die Forschungsförderung auf Bundesebene wurde er von der Universität Ulm als Ehrenbürger ausgezeichnet sowie 2000 mit der Ehrendoktorwürde ein Doctor medicinae honoris causa der Medizinischen Hochschule Hannover.

Er war Mitglied im Club of Rome und im Royal Anthropological Institute of London.

Baitsch war seit 1946 verheiratet mit der Anthropologin Brigitte Eyerich. Aus der Ehe gingen drei Töchter und ein Sohn hervor. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er Gerlinde Sponholz, Anthropologin und Medizinerin.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Helmut_Baitsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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