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Gänsefingerkraut



Gänse-Fingerkraut
 
Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Gänse-Fingerkraut
Wissenschaftlicher Name
Potentilla anserina
L.

Das Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina), auch Gänsewiß, Grensel, Silberkraut, Säulkraut oder Krampfkraut genannt, gehört zur Unterfamilie der Rosoideae in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Gänse-Fingerkraut ist eine kriechende, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von nur etwa 15 Zentimetern erreicht. Sie bildet ein bis zu 20 cm langes Rhizom aus. Aus den Blattachseln sprießen Ausläufer, die an den Knoten Blattrosetten tragen und Wurzeln treiben. Die gestielten Grundblätter sind 7- bis 21-zählig und unterbrochen gefiedert. Die Blättchen sind auf der Oberseite spärlich behaart, auf der Unterseite silbrig seidenhaarig. Die leuchtend gelben Blüten sind radiärsymmetrisch und zwittrig. Je Blüte entstehen zahlreiche einsamige Nüsschen, die sich bei der Reife vom kegeligen Blütenboden ablösen.

Ökologie

Das Gänse-Fingerkraut ist eine weitverbreitete Rosettenpflanze und trittfeste Pionierpflanze. Seine Blätter biegen sich bei Trockenheit auf und reflektieren so Licht und vermutlich auch Wärme. Die einzeln stehenden Blüten sind homogame „Nektar führende Scheibenblumen“. Sie sind nur bei Sonne völlig geöffnet. Die Kronblätter haben innen Saftmale im UV-Bereich, die für das menschliche Auge nicht erkennbar sind. Verschiedene Insekten sind die Bestäuber. Vor dem Abblühen kommt es auch zur Selbstbestäubung. Blütezeit ist von Mai bis August. Es liegt eine Selbstausbreitung vor. Häufig findet aber auch Zufallssausbreitung durch Huftiere und Klebverbreitung (mit Schlamm) durch Gänse, Menschen usw. statt.

Standorte und Verbreitung

Vor allem auf nährstoffreichen Wiesen (Gänseweiden), auf Äckern und an Wegrändern findet man ganze Teppiche dieser Pflanzenart. Man findet das Gänse-Fingerkraut verbreitet in frischen Pionierrasen, an Wegen, Ufern, in Gänseangern, vor allem in Dörfern. Es liebt dichten, feuchten, stickstoffreichen, lehmig-tonigen Boden und geht auch auf steinigen Untergrund. Nach Ellenberg ist es eine Halblichtpflanze, stickstoffreiche Standorte anzeigend, salzertragend und eine Ordnungscharakterart der Gänse-Fingerkraut- Weißstraußgras- Kriechrasen (Agrostietalia stoloniferae).

Es ist ein Kulturfolger und durch Verschleppung weltweit verbreitet; ja es ist heute sogar eine unserer häufigsten und am weitesten verbreiteten Pflanzenarten. Wegen ihrer Salztoleranz hat sich die Art in den letzten Jahrzehnten auch entlang der Ränder von Straßen, Autobahnen und Feldwegen stark ausgebreitet.

Gänse-Fingerkraut in der Phytotherapie

    Das Gänse-Fingerkraut ist erst seit relativ kurzer Zeit als Heilpflanze in Verwendung in der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Erst im ausgehenden Mittelalter findet es erste Erwähnung in Kräuterbüchern als hilfreich bei Durchfall, Blutungen und Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches. Die Volksmedizin setzt das Krampfkraut generell bei krampfartigen Beschwerden, auch der glatten Muskulatur (z.B. Wadenkrämpfe), ein.

Wissenschaftlich anerkannt ist inzwischen die innerliche Anwendung von Gänse-Fingerkraut zur unterstützenden Behandlung von unspezifischen Durchfallerkrankungen mit krampfartigen Beschwerden, anderen Bauch- und Unterleibsschmerzen mit Krämpfen und bei Menstruationsbeschwerden.

Gesammelt und getrocknet zu Heilzwecken verwendet werden die Blätter während der Blütezeit von Mai bis August. Für einen Tee übergießt man zwei Teelöffel getrocknetes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser und lässt den Aufguss 10 Minuten ziehen. Die Volksmedizin kennt auch das Kauen der Wurzel, z.B. bei Zahnfleischentzündung. Trockenextrakt aus Gänse-Fingerkraut ist heute in standardisierten Arzneien wie Dragées und Teemischungen in der Apotheke erhältlich.

Inhaltsstoffe und Wirkungen

Gänse-Fingerkraut enthält als therapeutisch wirksame Inhaltsstoffe vor allem Gerbstoffe, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide und Cholin. Es wirkt hauptsächlich zusammenziehend (adstringierend) und hat außerdem eine schmerzstillende und stopfende Wirkung.

Warnhinweise

Eine Tagesdosis von vier bis sechs Gramm getrockneten Krautes sollte keinesfalls überschritten werden!

Bei Reizmagen-Patienten können sich die Beschwerden durch die innerliche Anwendung von Gänse-Fingerkraut verstärken!

Siehe auch

Bilder: [1] [2]

Pharmazie: [3]


Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gänsefingerkraut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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