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Elektrosensibilität



Als Elektrosensible werden Menschen bezeichnet, die körperliche oder geistige Beschwerden angeben oder haben, die aufgrund von elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Feldern (EMF), denen sie ausgesetzt sind, auftreten können. Diese EMF werden bspw. durch Mobilfunk, Radio/Fernsehsender, DECT-Telefone, WLAN, Mikrowellenherd, Bluetooth usw. verursacht. Von den Betroffenen wird hierbei gepulsten Wellen ein höheres Schadpotenzial zugeschrieben als ungepulsten Wellen.

Unterschieden werden laut Leitgeb und Schrottner (2006 - siehe Link) die elektromagnetische Sensibilität also die Fähigkeit eines Lebewesens, EMF körperlich wahrzunehmen, und die elektromagnetische Hypersensitivität.

Studienlage zur Elektrosensibilität

Es gibt wenige Studien, die Elektrosensibilität beim Menschen eindeutig und unwidersprochen nachweisen konnten. Bei älteren Studien bis zum Jahre 2003, [1] [2] [3] [4] [5] die sich mit der Frage nach der Erkennung hochfrequenter Felder durch Elektrosensible beschäftigten, fand sich keine [6] 100 % Bestätigung für die Hypothese, dass Elektrosensible angeben konnten, wann ein entsprechendes Feld anwesend war oder nicht. Nur etwa 25 % der Personen, die sich als elektrosensibel einschätzten, wies diese Eigenschaft tatsächlich auf.

Bei weiteren wissenschaftlichen Studien zur Frage nach möglichen subjektiven Symptomen bei Anwesenheit von hochfrequenten Feldern fand sich bei Elektrosensiblen nur in wenigen Studien ein Zusammenhang. (Hietanen 2002, Barth 2000), dabei war jedoch auch festzustellen, dass entsprechende Symptome invers zur Anwesenheit von elektromagnetischen Feldern auftraten, das heißt, sie traten paradoxerweise bei Abwesenheit auf und nicht bei Anwesenheit.

Eine nicht in einer peer-reviewten Fachzeitschrift publizierte Studie aus den Niederlanden [7] [8] (TNO-FEL-report) untersuchte im Jahre 2003 eine mögliche unterschiedliche Auswirkung auf sich selbst als elektrosensibel bezeichnende Personen bei zwei unterschiedlichen elektromagnetischen Feldern zweier Mobilfunksysteme. Hier zeigte sich ein schwach signifikantes Ergebnis bei UMTS-Feldern, jedoch nicht bei GSM-Feldern. [9]

Ein Teil der TNO-Studie zur Elektrosensibilität wurde 2005 von einer Forschergruppe an ETH Zürich in einer doppelt verblindeten Cross-over-Studie wiederholt und veröffentlicht. Die Ergebnisse widerlegen dabei die Ergebnisse der TNO-Studie. [10] und die Forscher schreiben dazu: ...In contrast to a recent Dutch study, we could not confirm a short-term effect of UMTS base station-like exposure on well-being. The reported effects on brain functioning were marginal and may have occurred by chance...

Eine zweiarmige Untersuchung [11] mit Kontrollgruppe (96 Personen) von Gerlinde Kaul der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA zeigte, dass 48 Personen, die sich selbst als elektrosensibel bezeichnen, unter wissenschaftlichen Bedingungen nicht auf hochfrequente Felder und magnetische Wechselfelder reagierten und nicht angeben konnten, wann diese Felder anwesend waren. Diese Studie wurde (Stand 7/2007) noch gar nicht veröffentlicht, es existiert aber ein interessanter Brief einer Teilnehmerin. [12]

Die hier genannten stochastischen athermischen Effekte sind von thermischen Wirkungen von EMF zu unterscheiden, deren Schädigungspotenzial auf alle Lebewesen ab einem bestimmten Schwellenwert zweifelsfrei seit Jahrzehntem belegt ist. [13] Umstritten und nicht eindeutig belegt sind hingegen die oben angesprochenen athermische Wirkungen, die Elektrosensible als Ursache für ihre Beschwerden verantwortlich machen.

Eine Studie aus den USA (1991, Rea)[14] fand nach mehreren Durchgängen bei den letzten beiden Durchläufen, die in der Frequenz daran angepasst waren auf was die letzten 16 Probanden zuvor am heftigsten reagiert hatten, 100 % Trefferquote aller 16 Teilnehmer in beiden Durchläufen.[15]

Symptomatik

Die Symptome können von Unwohlsein bis zu schweren Schlafstörungen reichen. Es bestehen bei der Symptomatik Parallelen zu dem Multiple Chemikalienunverträglichkeit genannten Beschwerdekreis.

Literatur - Quellen

  1. *Lonne-Rahm et al. 2000, Provocation with stress and electricity of patients with "sensitivity to electricity",J Occup Environ Med. Mai 2000;42(5):512-6
  2. *Braune S, Influence of a radiofrequency electromagnetic field on cardiovascular and hormonal parameters of the autonomic nervous system in healthy individuals,Radiat Res. 2002 Sep;158(3):352-6
  3. *Barth A, Pseudostenocardia due to exposure to "electrosmog, in: Dtsch Med Wochenschr. 2000 Jul 7;125(27):830-2
  4. Flodin U, Provocation of electric hypersensitivity under everyday conditions,Scand J Work Environ Health. 2000 Apr;26(2):93
  5. Andersson B,A cognitive-behavioral treatment of patients suffering from "electric hypersensitivity". Subjective effects and reactions in a double-blind provocation study, J Occup Environ Med. 1996 Aug;38(8):752-8
  6. http://www.aehf.com/articles/em_sensitive.html
  7. TNO-FEL report: FEL -03-C148, 2003. Effects of Global Communication system radio-frequency fields on Well Being and Cognitive Functions of human subjects with and without subjective complaints
  8. http://www.milieuziektes.nl/Rapporten/TNO-FEL%20REPORT_03148%20(Definitief).pdf
  9. http://www.milieuziektes.nl/Rapporten/TNOkritiek.pdf
  10. S. Regel, S. Negovetic et al, UMTS base station-like exposure, well-being, and cognitive performance, in Environ Health Perspect. 2006 Aug;114(8):1270-5 [1]
  11. http://www.baua.de/nn_49914/de/Themen-von-A-Z/Elektromagnetische-Felder/pdf/Vortrag-05.pdf
  12. [2]
  13. ICNIRP: Guidelines for Limiting Exposure to Time-Varying Electric, Magnetic, and Electromagnetic Fields (up to 300GHz), Health Physics 74 (4): p494-522, 1998
  14. http://www.aehf.com/articles/em_sensitive.html
  15. William J. Rea, MD, FACS, Source: This article was first published in 1991 in the Journal of Bioelectricity, 10(1&2), 241-256. Figure 1is not included here, but can be obtained by writing Dr. W. J. Rea at the Environmental Health Center, Dallas, 8345 Walnut Hill Lane, Suite 205, Dallas, TX 75231.
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