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Duloxetin



Steckbrief
Name (INN) Duloxetin
Wirkungsgruppe

Antidepressivum

Handelsnamen

Cymbalta®, Yentreve®

Klassifikation
ATC-Code N06AX21
CAS-Nummer 116539-59-4
Verschreibungspflichtig: Ja

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Fachinformation (Duloxetin)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: (+)-(3S)-N-Methyl-3-naphthalen-1-yloxy-3-
thiophen-2-yl-propan-1-amin
Summenformel C18H19NOS
Molare Masse 297,42 g/mol

Duloxetin ist ein Arzneistoff mit antidepressiver Wirkung. Duloxetin ist der potenteste der bisher zugelassenen Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und wirkt sowohl auf den Serotonin- als auch auf den Noradrenalin-Stoffwechsel im Zentralen Nervensystem. In den Studien wurden neben den psychischen Beschwerden insbesondere auch die begleitenden körperlichen Symptome (z. B. Schmerzen) gelindert.

Inhaltsverzeichnis

Indikationen, Präparate

In Deutschland wurde Duloxetin zuerst im August 2004 unter dem Markennamen Yentreve® zur Behandlung der Belastungsinkontinenz zugelassen, später (Anfang 2005) als Cymbalta® zur Behandlung der Depression. Cymbalta® hat seit 2006 die Zulassung für schmerhafte diabetische Polyneuropathie.

Das Medikament wird gemeinsam von den Firmen Lilly und Boehringer Ingelheim vermarktet.

Behördliche Zulassung

Im Januar 2005 wurde in den USA der Zulassungsantrag von Eli Lilly für Yentreve® von der FDA abgelehnt. Grund sind vermutlich Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Suizid der gesunden Probandin Tracy Johnson (während Dosisreduktion nach Teilnahme an einer Zulassungsstudie), wegen zu kurzer Studienverläufe oder auch wegen einer insgesamt erhöhten Suizidrate unter Duloxetin-Anwendern (siehe Warnhinweis bei Weblinks). Demgegenüber hatte Yentreve® im August 2004 die Zulassung der europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) erhalten.

Entgegen den Erwartungen der Partner (Eli Lilly und Boehringer Ingelheim) ist der Umsatzverlauf des Präparates in einigen EU-Ländern bisher enttäuschend. In Deutschland hat Cymbalta® allerdings laut Arzneimittelreport 2007 (S. 792) eine 144,6-prozentige Steigerung der Tagesdosen gegenüber 2005 erfahren. 2006 lagen die insgesamt verschriebenen Tagesdosen somit bei 15,3 Millionen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den beobachteten Nebenwirkungen gehören:

Es wurde von Leberschäden berichtet - insbesondere im Zusammenhang mit Alkohol.

Die unerwünschten Effekte treten insbesondere in den ersten Tagen nach dem Beginn der Einnahme auf, können aber auch mehrere Wochen andauern.

Bei abrupter Beendigung der Einnahme ist mit Absetzsymptomen (z. B. Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Angst) zu rechnen. Es wird deshalb empfohlen, das Medikament langsam „auszuschleichen“ (d. h. über mind. 2 Wochen die Dosis zu verringern).

Dosierung

Als Anfangs- und Erhaltungsdosis bei Depression wird einmal täglich 60mg empfohlen. In Studien wurden Dosen bis 120mg getestet; abgesehen von einer schlechteren Verträglichkeit konnte keine Wirkungssteigerung nachgewiesen werden.

Bei schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie wird ebenfalls 60mg als Standarddosis empfohlen. Allerdings kann hier in Einzelfällen (z.B. bei starken Rauchern) eine Dosiserhöhung auf 90mg oder 120mg für den Patienten eine verbesserte Schmerzreduktion bewirken.

Eventuelle anfängliche vorübergehende Übelkeit kann signifikant reduziert werden, wenn 1 Woche mit 30mg eingschlichen wird. Bei dieser Dosis ist allerdings keine Wirksamkeit belegt.

Als Dosierung bei Belastungsinkontinenz werden zunächst 20 mg Tagesdosis über 2 Wochen, danach 40 mg pro Tag empfohlen. Hauptsächlich Nebenwirkung in dieser Dosierung ist Übelkeit, welche vor allem zu Therapiebeginn auftritt.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Duloxetin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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