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Beckenfraktur



Klassifikation nach ICD-10
S32.- Fraktur der Lendenwirbelsäule und des Beckens
S32.1 Fraktur des Os sacrum
S32.2 Fraktur des Os coccygis
S32.3 Fraktur des Os ilium
S32.4 Fraktur des Acetabulums
S32.5 Fraktur des Os pubis
S32.7 Multiple Frakturen mit Beteiligung der Lendenwirbelsäule und des Beckens
S32.8 Fraktur sonstiger und nicht näher bezeichneter Teile der Lendenwirbelsäule und des Beckens
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Eine Beckenfraktur ist ein Knochenbruch von Teilen des knöchernen Beckens. Sie tritt meist durch Verkehrsunfälle oder durch Stürze auf. Oft ist das Hüftgelenk beteiligt (Azetabulumfraktur). Innere Blutungen bei Beckenfrakturen sind lebensgefährlich.

Man unterscheidet (nach Pennal und Tile):

  • Stabile Beckenverletzung (Typ A): Bei Bruch oder Abrissen in Randbereichen (obere Darmbeinschaufeln, Sitzbein, Schambein, Muskelursprünge), am Steißbein unterhalb des Iliosakralgelenks oder am vorderen Beckenring bei erhaltenen Bändern ohne starke Verschiebung
  • Rotationsinstabile Beckenringverletzung (Typ B): Bei verschobener Fraktur des vorderen Beckenrings oder Symphysensprengung, aber Stabilität der hinteren Strukturen (auch wenn beteiligt)
  • Rotations- und vertikal instabile Beckenringverletzung (Typ C): Bei Bruch von Os Sacrum oder Iliosacralgelenk und gleichzeitig Fraktur des vorderen Beckenrings oder Sprengung der Symphyse (Malgaigne-Fraktur). Vorkommen: Oft bei Stauchung entlang der Körperachse

Instabile Beckenverletzungen gehen oft mit Verletzungen von Gefäßen, Nerven und inneren Organen (Harnblase, Mastdarm, Geburtskanal) einher.

Diagnostik

Bei der Inspektion und Abtastung ist auf lokale Schwellungen und Verfärbungen, Fehlstellungen, Blockaden im Hüftgelenk, Pulse und Nervenfunktion zu achten. Zum weiteren Ausschluss einer lebensgefährlichen inneren Blutung wird Ultraschall verwendet, zur Beurteilung der Knochenstruktur eine Röntgen-Übrsichtsaufnahme mit Strahlengang von vorne, evtl. zusätzlich eine Röntgenschrägaufnahme in 45 Grad oder ein CT. Auch die inneren Organe Harnblase, Vagina und Rektum werden manuell bzw. nötigenfall endoskopisch untersucht.

Therapie

  Stabile Beckenfrakturen werden konservativ behandelt. Nach einigen Tagen Bettruhe ist Mobilisation unter krankengymnastischer Begleitung anzustreben.

Instabile Beckenfrakturen müssen meist notfallmäßig durch eine Beckenzwinge oder einen Fixateur externe stabilisiert werden, um eine innere Blutung durch die Kompression zu stoppen. Blutungen verbieten eine Eröffnung des Beckens. Später werden die Brüche operativ durch Platten oder Schrauben fixiert. Mobilisation ist nach etwa zwei Monaten möglich.

Literatur

  • Hirner, Andreas und Weise, Kuno: Chirurgie Schnitt für Schnitt. Stuttgart 2004. S. 346-349.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Beckenfraktur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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