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Thomasschiene



 

Thomasschienen (auch "Thomas-Splint" genannt) dienen zur Entlastung des Hüftgelenks. Sie werden bei u. a. bei Morbus Perthes angewandt mit dem Ziel, durch Entlastung des kindlichen Hüftgelenks die Abnutzung und krankhafte Verformung des Hüftgelenkkopfes zu verhindern und gleichzeitig während der Wachstumsphase eine Stärkung der Knochensubstanz des Hüftgelenkes zu ermöglichen.

In der einfachsten Form bestehen Thomasschienen aus einem Tubersitz (einer Art Ring um den obersten Oberschenkel, auf dem der Sitzbeinhöcker aufliegt) und zwei Metallbändern, die rechts und links entlang des Beines laufen und unten in einem Gehbügel enden. Die Schiene wird mit Manschetten am Bein gehalten. Für größere Kinder kann die Schiene auch ein Kniegelenk haben. Um den Kindern die Akzeptanz zu erleichtern, sollte die Schiene möglichst leicht und kindgerecht bunt sein. Die Abbildung rechts zeigt dagegen ein Standardmodell

Um das Abrollen zu erleichtern, kann statt des Gehbügels eine gewölbte Sohlenplatte eingesetzt werden (wie bei der Mainzer Orthese üblich). Da der betroffene Fuß lose herabhängt, muss Spitzfußvorsorge getroffen werden. Am besten bewährt hat sich eine gefederte Auflage für den Fußballen, auf dem der Fuß lose aufliegt. Früher wurden hierfür auch sogenannte Spitzfußzügel eingesetzt. Wenn die Kinder bewegungsfreudig sind und auch den Strumpf weglassen, erübrigt sich oft die passive Spitzfußvorsorge. Die Ferse des betroffenen Beins soll bei Belastung einige Zentimeter über dem Boden schweben. Deshalb muss auf der Gegenseite die Schuhsohle entsprechend erhöht werden. Wird am erkrankten Bein kein Schuh getragen und ein Konfektionsschuh mit dicker Sohle verwandt kann dies unter Umständen umgangen werden.

Die Schiene sollte verstellbar sein und nicht auf Zuwachs gefertigt werden.

Siehe auch

Andere Hilfsmittel zur Therapie von Morbus Perthes sind Mainzer Orthese, Braadgips, Petrie-Cast und Snyder Sling.

Literatur

  • Carsten Rieger: Stellenwert der Thomasschiene in der Therapie des Morbus Perthes. - Münster, Univ., Diss., 1996
  • Albrecht J. Rieth: Ergebnisse und Behandlung des Morbus Perthes mit Thomasschiene und Abspreizinnendrehapparat. - Tübingen, Univ., Diss., 1979
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