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Retinopathia centralis serosa



Die Retinopathia centralis serosa, auch Chorioretinopathia centralis serosa (von griech.: pathos = Leiden, lat. serum = die Blutflüssigkeit) ist eine Erkrankung der Netzhaut des Auges, bei der Flüssigkeit aus der Aderhaut durch ein Leck in der Bruch-Membran unter die Netzhaut tritt und sie dadurch örtlich begrenzt von der Pigmentschicht abhebt (schwellungsbedingte Netzhautablösung). In selteneren Fällen kommt es bei intakter Pigmentschicht zu einer gemeinsamen Abhebung von Netzhaut und Retinalem Pigmentepithel.

Inhaltsverzeichnis

Symptome

Typische Symptome bei Retinopathia centralis serosa sind:

  • "grauer Fleck" (Skotom) im Gesichtsfeld
  • Bildverzerrungen (Metamorphopsie)
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie)
  • Farbwahrnehmungsstörungen.

Die Symptome sind je nach Ausdehnung und Lage der Netzhautablösung unterschiedlich. Bei einem Leck im Bereich der zentralen Netzhaut (Makula) ergeben sich starke Verzerrungen. Bei Lecks, die außerhalb der Makula auftreten, werden manchmal nur kleine exzentrisch gelegene, schillernd farbige Flecken bzw. Ringe wahrgenommen. Besonders auffällig können diese beim Blinzeln und im Halbdunkel sein, vor Tabellen am Bildschirm und bei der Betrachtung weißer Flächen. Bei der Arbeit mit Tabellen erkennt man auch leicht die Verzerrung von geraden Linien zu Wellen und Verwerfungen.Man hat anfangs meist nur das Gefühl einer leichten Blendung - diese aber ist nur einseitig und vergeht nicht innerhalb von Minuten, wie man das sonst gewöhnt ist.

Diagnostik

Bei der Augenhintergrundspiegelung kann die flache, zentrale Netzhautabhebung gesehen werden, mit Gesichtsfeldmessung lassen sich Größe und Tiefe des Skotoms bestimmen. Am sichersten ist die Erkrankung mit der gefäßdarstellenden Fluoreszenzangiographie nachweisbar. Charakteristisch findet sich hier an der Stelle des Lecks ein "Quellpunkt" von Kontrastmittel, von dem ausgehend sich die unterhalb der Netzhaut gelegene Blase füllt.

Therapie

In den meisten Fällen ist keine Therapie erforderlich, weil sich die Erkrankung in der Regel im Verlauf von zwei bis drei Monaten von selbst zurückbildet.

Bei schweren Verläufen und wiederholten Rückfällen kann eine Laser-Behandlung erwogen werden. Voraussetzung für eine solche Koagulation ist eine exzentrische Lage des Quellpunktes, weil es durch die Hitzeentwicklung in der Regel zu einer Zerstörung der bestrahlten Netzhaut kommt. Von sogenannten SRT-Lasern (Selektive RetinaTherapie) erhofft man sich eine Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten, da diese Laser ausschließlich (selektiv) die Zellen des retinalen Pigmentepithels zerstören, die angrenzenden Photorezeptoren verschonen und so einen Funktionsausfall des bestrahlten Gewebes vermeiden können. Valide Studien zur Wirksamkeit dieser neuen Technik bei der Retinopathia centralis serosa liegen allerdings bisher nicht vor. SRT-Behandlungen werden in Deutschland in den Universitätskliniken Kiel, Lübeck und Regensburg durchgeführt. Eine PDT (Photodynamische Therapie) kommt für die seltenen Fälle in Frage, bei denen es nach Abhebung des Retinalen Pigmentepithels zum Einsprossen von neugebildeten Gefäßen der Aderhaut unter das Pigmentepithel kommt. Das früher häufig eingesetzte Cortison hat sich als unwirksam erwiesen.

Ursachen

Die Ursache für die Störung der Bruch-Membran ist nicht bekannt. In manchen Fällen werden Cortison oder Adrenalin als Auslöser vermutet.

Epidemiologie

Besonders häufig sind Männer im jungen und mittleren Alter (20-50) betroffen. Das Auftreten der Retinopathia centralis serosa steht oft in Zusammenhang mit geistigem oder körperlichem Stress.

siehe auch

Retinopathie - Maculadegeneration -

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Retinopathia_centralis_serosa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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