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Quecksilbervergiftung



Klassifikation nach ICD-10
T56.1 Toxische Wirkung: Quecksilber und dessen Verbindungen
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Eine Quecksilbervergiftung ist eine Vergiftung mit dem Metall Quecksilber.

Quecksilber ist ein giftiges Schwermetall. Metallisches Quecksilber, das schon bei Raumtemperatur und normalen Druckverhältnissen flüssig ist, ist in diesem Aggregatzustand noch relativ ungefährlich. Es verdunstet jedoch bereits bei Raumtemperatur und bildet giftige Dämpfe.

Mit Quecksilber in Kontakt kommen kann man z.B. durch Quecksilberthermometer, die beim Zerbrechen Quecksilber freisetzen. Moderne Ausdehnungsthermometer sind meist mit ungefährlichen Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Ethanol befüllt. Die Vergiftung wird oft durch die direkte Aufnahme der Dämpfe des Quecksilbers hervorgerufen. Man spricht dabei von einer akuten Vergiftung. Das Quecksilber blockiert im Organismus ein Enzym, das für die Reizübertragung nötig ist. Auch chronische Vergiftungen sind möglich, wenn man über längere Zeit geringen Mengen ausgesetzt ist.

Akute Vergiftung

Die ersten Symptome einer akuten Vergiftung sind

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • trockener Mund-Rachenraum

Es sollte sofort ein Arzt aufgesucht oder eine Giftnotrufstelle kontaktiert werden, da die Schäden meist irreparabel sind, wenn nicht sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Als tödlich wird eine Menge von 150-300 mg angesehen. Langzeitschäden sind oft Nieren- und Leberschäden.

Bei einem versehentlich zerbrochenem Quecksilberthermometer dürften die austretenden Dämpfe allerdings zu gering sein, um akute oder chronische Vergiftungserscheinungen zu verursachen.[1]

Chronische Vergiftung

Wesentlich häufiger sind jedoch chronische Vergiftungen durch geringe Dosen Quecksilber, das über die Nahrung aufgenommen werden kann. Hier spricht man auch von der Minamata-Krankheit. Wird Quecksilber in einem geschlossenen Raum verschüttet, so kann es versickern und noch lange danach giftige Dämpfe bilden. Auch das in der Zahnmedizin verwendete Amalgam wurde als Verursacher chronischer Quecksilbervergiftungen diskutiert, kann jedoch nach herrschender wissenschaftlicher Meinung als unbedenklich in dieser Hinsicht eingestuft werden.

Ursachen für die chronische Vergiftung

  • Aufnahme von Hg am Arbeitsplatz
  • Aufnahme von Hg über die Nahrung
  • Aufnahme von Hg über Zahnmetall
  • Aufnahme von Hg durch Unfälle (alte Fieberthermometer mit Hg)

Fundstellen von Quecksilber im menschlichen Körper

  • Gebiss (Zähne, Wurzeln, Kieferknochen)
  • Rückenmark
  • Gehirn
  • Organe
  • Nervenbahnen
  • Blut
  • Urin und Stuhl

Bei der Minamata-Krankheit ist das von Müttern, durch den Verzehr von mit Methylquecksilber belasteten Fisch aufgenommene Gift, direkt auf den Fötus übergegangen. In Minamata kamen daher viele Säuglinge mit Behinderungen auf die Welt.[2]

Einzelnachweise

  1. Umweltlexikon des Instituts für angewandte Umweltforschung in Köln
  2. 10 Fakten über die Minimata-Krankheit, abgerufen am 6. Juli 2007
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Quecksilbervergiftung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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