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Methylquecksilber



Strukturformel
Allgemeines
Name Methylquecksilber
Andere Namen
  • MeHg
  • MM
  • Monomethylquecksilber
  • MM-Cl (Chlorid)
  • MM-OH (Hydroxid)
Summenformel CH3Hg+
CAS-Nummer 22967-92-6
MM-OH: 1184-57-2
MM-Cl: 115-09-3
Kurzbeschreibung Feststoff, MM-OH und MM-Cl sind farblose Feststoffe mit metallischem, unangenehmem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 215,62 g·mol−1
MM-OH: 232,6 g·mol–1
MM-Cl: 251,09 g·mol–1
Aggregatzustand fest
Löslichkeit

MM-OH ist gut löslich in Wasser, Methanol, Ethanol, Benzen und anderen organischen Lösungsmitteln, MM-Cl ist sehr schwer löslich in Wasser aber ebenfalls

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I
Umweltgefährlich
N
Umwelt-
gefährlich
R- und S-Sätze R: 26/27/28-33-50/53
S: (1/2-)13-28-36-45-60-61
MAK

0,01 E mg·m–3

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Methylquecksilber (Abk. MM von engl.: Methylmercury) ist eine metallorganische Verbindung von Quecksilber und einer Methylgruppe. Es liegt als einfach positiv geladenes Ion vor (CH3Hg+) und kann Verbindungen mit negativ geladenen Ionen wie dem Hydroxid- oder Chloridion eingehen. Es wirkt giftig und reichert sich in der Nahrungskette an. Die Vergiftung mit Methylquecksilber äußert sich beispielsweise in der Minamata-Krankheit.

Methylquecksilber zeichnet sich durch eine hohe Affinität zu Schwefel, insbesondere Sulfhydrylgruppen, aus, wie sie zum Beispiel bei der Aminosäure Cystein vorkommen. Mit diesen ist es in der Lage kovalente Bindungen zu knüpfen.

Das Chlorid ist fettlöslich und hautgängig und kann so in den Körper gelangen. In Fischen liegt Methylquecksilber – durch die hohe Affinität zu Schwefel – als Cysteinkomplex vor.

Inhaltsverzeichnis

Sicherheitshinweise

Organische Quecksilberverbindungen sind sehr giftig und als umweltgefährlich eingestuft. Sie haben die Wassergefährdungsklasse 3 und gelten somit als stark wassergefährdend. Sie wirken toxisch auf das zentrale und periphere Nervensystem und schädigen in höheren Dosen zusätzlich Leber und Nieren sowie Herzmuskulatur. Sie stören weiterhin die Immunantwort des Körpers.

Nachweis

Bislang ist Methylquecksilber nur sehr aufwendig nachzuweisen, jedoch ist unter anderem durch ein neues (2005) Verfahren von Professor Heumann von der Universität Mainz der Gehalt in Fleisch und Fisch schnell, preisgünstig und zudem sehr sicher zu bestimmen. Der Verdacht Haifleisch enthalte besonders viel dieses Giftes, konnte in einigen Fällen bestätigt werden: Dabei wurde in extrem belasteten Haifischen so hohe Methylquecksilbergehalte gefunden, dass durch den Verzehr von nur fünf Gramm dieser Fische bereits die maximal tolerierbare/empfohlene Tageshöchstdosis für den Menschen erreicht würde.

Siehe auch

Wiki/Weblinks

  • Informationen zur Verwendung von Methylquecksilber und die dadurch entstandenen Umweltbelastungen
  • Forschungsbericht zum Thema: Methylquecksilberanalytik
  • Interaction Profiles for Toxic Substances (engl.)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Methylquecksilber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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