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Norwood-Operation



Die Norwood-Operation ist ein dreistufiges Operationsverfahren typischerweise für Kinder mit einem Hypoplastischen Linksherz-Syndrom. Dabei ist die Ausgangslage eine starke Unterentwicklung des linken Herzens mit Stenose/Verschluss von Aorten- und/oder Mitralklappe und der Unterentwicklung des Anfangsteils der Aorta mit einer Aortenisthmusstenose hinter dem Aortenbogen.

  • Norwood-Stufe 1 (In den ersten Lebenstagen oder -wochen)
    Der Stamm der Lungenschlagader wird vom Herzen abgetrennt.
    Der Ductus arteriosus (vorgeburtliche Verbindung zwischen Körper- und Lungenschlagader) wird durchtrennt.
    Die verkümmerte Aorta wird im ganzen Bogen bis über die Aortenisthmusstenose aufgeschnitten und mit Hilfe eines Patches (Flickens) erweitert und an der Wurzel mit dem Stamm der Lungenschlagader verbunden.
    Um die Lunge sicher mit Blut zu versorgen, wird ein Shunt (Kunststoffröhrchen) zwischen einem Ast der Körperschlagader und der Lungenschlagader implantiert.
    Danach ist die Blutversorgung in den Lungenschlagadern und der Körperschlagader gewährleistet, aber die Kinder haben eine Zyanose weil sich arterielles und venöses Blut mischen.
  • Norwood-Stufe 2 (etwa zwei bis drei Monate später)
    Die obere Hohlvene wird durchtrennt und von beiden Seiten an die Lungenschlagader angeschlossen
    Der Shunt zwischen Körperschlagader und Lungenschlagader wird entfernt.
    In den rechten Vorhof wird ein Flicken eingenäht, der zunächst verhindert, dass das Blut aus der unteren Hohlvene auch in die Lunge fließt. Dieser Zustand wird auch Glenn-Anastomose oder Hemi-Fontan genannt.
    Mit dieser Operation wird die rechte Herzkammer entlastet in dem das sauerstoffarme Blut aus der oberen Körperhälfte direkt in die Lunge fließt. In der Lunge fließt kein Mischblut mehr und nur noch ein Teil des sauerstoffarmen Blutes aus der unteren Körperhälfte mischt sich mit dem sauerstoffreichen Blut aus der Lunge im Körperkreislauf.
  • Norwood-Stufe 3 (etwa zwei bis drei Jahre später, wird in einzelnen Kliniken unterschiedlich behandhabt)
    Der Flicken im Bereich des Vorhofes wird entfernt und die untere Hohlvene an die Lungenschlagader angeschlossen.
    Ein neuer Flicken wird seitlich in die Wand des Vorhofes eingenäht (intrakardialer Shunt). Im Sinne eines Überlaufventils (falls die Lunge das gesamte Blut noch nicht aufnehmen kann) wird ein kleines Loch in den Flicken gestanzt (Fenestrierung). Es verschließt sich entweder mit der Zeit von selber oder wird später mit einem Schirmchen verschlossen wenn der Kreislauf stabil ist und es hämodynamisch wirksam ist.
    Die Kreisläufe sind jetzt getrennt. Es fließt kein Mischblut mehr. Das sauerstoffarme Blut fließt über untere und obere Hohlvene direkt in die Lungenschlagader. Das sauerstoffreiche Blut wird von der Herzkammer in die Aorta gepumpt.
    Diese Operation wird auch (in einzelnen Kliniken ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine) mit einem extrakardialen Shunt (Halbschale auf der Vorkammer) durchgeführt. Der häufig gebrauchte Terminus dafür ist TCPC = "Totale cavo-pulmonale Connection".
    Die Schritte 2 und 3 entsprechen der Fontan-Operation.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Norwood-Operation aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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