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Lyse (Biologie)



Die Lyse (über das Französische aus dem gelehrten Griechisch λύσις, „[Auf-]Lösung“; auch ursprünglicher Lysis) bezeichnet in der Biologie und Medizin den Zerfall einer Zelle durch Schädigung oder Auflösung der äußeren Zellmembran (Zelltod).

Dies kommt im Prinzip bei allen denkbaren Gewebeschäden mit Zelluntergang vor, ist aber in folgenden Situationen von besonderer Bedeutung:

  • Im Rahmen des so genannten programmierten Zelltods, der physiologischen, u.a. hormonell vermittelten und genetisch gesteuerten Apoptose z.B. bei Wachstum, Reifung und Gewebedifferenzierung, kommt es schließlich zur Lyse alter, überflüssiger bzw. hinderlicher Zellen im Gewebeverbund.
  • Das gesunde Immunsystem sorgt beispielsweise durch besondere T-Lymphozyten, so genannte zytotoxische Killerzellen dafür, dass entartete Tumorzellen oder als infiziert erkannte viren- oder parasitenhaltige Wirtszellen lysiert und schnell abgebaut werden.
  • Allerdings endet auch der ungestörte Replikationskreislauf vieler Viren, der Infektionszyklus, mit der lytischen Aufsprengung der Zellmembran der Wirtszelle, dann aber ohne bevorzugten Abbau der Überreste: Erst dadurch werden die in der Zelle gereiften Viruspartikel an die Umgebung abgegeben.

Im medizinischen Fachjargon steht die Lyse auch als Kurzform für die Thrombolyse, eine meist medikamentöse Therapie gegen Blutgerinnsel, oft notfallmedizinisch bei Verdacht auf nur wenige Stunden alten Herzinfarkt oder bei Lungenembolie, auch bei frischem, gesichertem nicht-blutungsbedingtem Schlaganfall.

Siehe auch Hämolyse, Autolyse, Dialyse, Anxiolyse, Osteolyse

 
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