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Jean Dausset



Jean Baptiste Gabriel Joachim Dausset (* 19. Oktober 1916 in Toulouse) war ein französischer Mediziner und Hämatologe, der sich vorwiegend mit der Immunologie und Transplantationsmedizin beschäftigte. Er erhielt 1977 den Robert-Koch-Preis und 1980 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie gemeinsam mit Baruj Benacerraf und George Davis Snell für die Entdeckung genetisch bestimmter zellulärer Oberflächenstrukturen, von denen immunologische Reaktionen gesteuert werden.

Biographie

Jean Dausset wurde 1916 als Sohn eines Arztes geboren und besuchte das Gymnasium Michelet in Vanves bei Paris. Er studierte danach an der Fakultät für Medizin in Paris und ging 1937 an ein Städtisches Krankenhaus der Stadt, wo er als Assistenzarzt tätig war. 1939 wurde er zur Armnee eingezogen und diente in einem medizinischen Korp. Die Promotion erfolgte 1945 über Transfusionsmedizin, danach spezialisierte er sich auf die Hämatologie, also die Untersuchung des Blutes.

1946 wurde er zum Direktor des Nationalen Französischen Bluttransfusionszentrums in Paris, wo er bis 1962 blieb, danach erfolgte eine Berufung für den Lehrstuhl für Hämatologie an die Pariser Universität. Von 1969 bis 1977 war er Professor für Immun-Hämatologie an der Fakultät Lariboisiere-Saint-Louis und von 1968 bis 1984 außerdem Direktor des Forschungsbereichs Immungenetik am Nationalen Medizinischen Forschungsinstitut. Von 1978 bis 1988 ging er als Professor für Experimentalmedizin an das Collège de France.

Werk

Jean Dausset und seine beiden mit ihm ausgezeichneten Kollegen beschäftigten sich maßgeblich mit der immunologischen Verträglichkeit von Geweben nach Transplantationen. Benacerraf, Snell und Dausset konnten in ihren Experimenten nachweisen, dass diese Immunfaktoren genetisch fixiert sind. Sie sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass es experimentell möglich ist, diese Faktoren zu untersuchen, da sie nachweisen konnten, dass sich auch auf den weißen Blutkörperchen, den Leukozyten die gleichen Faktoren befinden wie bei anderen Körperzellen. Dadurch konnte ein Immunfaktorensystem entwickelt werden, welches ähnlich den Blutgruppensystemen funktioniert und bei dem Abwehrreaktionen bereits durch Tests mit Patientenblut durchgeführt werden können.

Dausset und Benacerraf beschäftigten sich parallel an der Aufklärung biochemischer Schlüsselmoleküle in diesem Histokompatibilitätskomplex, während Snell als Genetiker vor allem die Gene identifizierte, die für die Annahme und Abstoßung körperfremder Gewebe zuständig waren.

Literatur

  • Bernhard Kupfer: Lexikon der Nobelpreisträger, Patmos Verlag Düsseldorf 2001, ISBN 3491724511
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jean_Dausset aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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