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Gleason-Score



Der in den 1970er Jahren von dem amerikanischen Pathologen Donald F. Gleason entwickelte und nach ihm benannte Gleason-Score dient der histologischen (feingeweblichen) Beurteilung des Prostatakrebses (vergleiche: Grading). Dabei wird der sogenannte Entdifferenzierungsgrad (d.h. die Abweichung von normalem Gewebe) der häufigsten und der zweithäufigsten Zellpopulation des Tumors bewertet. Dabei werden jeweils Werte von 1 bis 5 vergeben. Je höher der Wert, desto höher ist der Grad der Entdifferenzierung.

Die Angabe erfolgt immer nach dem Muster: Gleason Wert 1 + Wert 2 = Summe beider Werte'

Die Bewertung erfolgt mikroskopisch anhand von Material einer Prostata-Stanzbiopsie oder einer bereits operativ entfernten Prostata herangezogen werden.

Inhaltsverzeichnis

Beurteilung des Gleason scores

Die Einteilung umfasst fünf Grade, wobei Grad 1 die am besten differenzierten Tumoren beschreibt und Grad 5 die am schlechtesten differenzierten Tumoren, deren Wachstumsmuster fast jede Ähnlichkeit mit normalem Prostatagewebe verloren haben. Die Grade 2 bis 4 liegen dazwischen.

Der Gleason-Score wird stets aus zwei solcher Grad-Einteilungen gebildet, wobei das zuerst genannte das vorherrschende Wachstumsmuster beschreibt. Liegt nur ein Wachstumsmuster vor, so wird der Grad verdoppelt. In diesem Schema beschreibt also der Score 1 + 1 = 2 die am besten differenzierten Tumoren, der Score 5 + 5 = 10 stellt die schlechteste Kombination dar.

Der häufigere und für diagnostische Zwecke wichtigere Fall einer Bestimmung des Gleason-Scores ist die Untersuchung von Gewebematerial durch einen Pathologen, das der Urologe mittels Stanz-Biopsie aus der Prostata entnommen hat. Hier gilt im Prinzip dasselbe wie bei einer operativ entfernten Prostata; rechnerisch ist ebenfalls ein Score zwischen 1+1=2 (Minimum) und 5+5=10 (Maximum) möglich. Wichtig für Patienten ist jedoch zu wissen, dass bei der Beurteilung von Stanzbiopsien die theoretisch möglichen geringen Gleason-Scores von 2, 3 und 4 nicht vergeben werden[1]. Anders gesagt: Wer – z.B. ausgelöst durch einen erhöhten PSA-Wert – eine Stanzbiopsie der Prostata machen lässt, wird als Ergebnis immer einen Gleason-Score von mindestens 5 oder 6 bekommen.

Bedeutung des Gleason scores

Ein Gleason-Score von 2 bis 4 steht für gut differenzierte Tumoren, ein Score von 5 bis 6 beschreibt mittelgradig differenzierte Tumoren, ein Score von 7 steht für mittelgradig bis schlecht differenziert und ein Score von 8 bis 10 für schlecht- bis entdifferenzierte Tumoren.

Tumoren mit einem Gleason-Score von 2 bis 4 werden meist zufällig entdeckt, während die meisten Tumoren, die im Rahmen einer Biopsie-Untersuchung gefunden werden, einen Score von 5 bis 7 aufweisen. Tumoren mit einem Score von 8 bis 10 sind oft schnell wachsende aggressive Tumoren, die zum Zeitpunkt der Diagnosestellung häufiger fortgeschritten sind.

Siehe auch

Quellen

  1. Vgl. www.prostapath.org/deutsch/d-aspekte.html Dort heißt es: Gleason Grad 1 und die Gleason Score 2, 3 und 4 sollten in Stanzbiopsien nicht diagnostiziert werden.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gleason-Score aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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