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Flacher Lackporling



Flacher Lackporling
 
Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Porenpilze (Polyporales)
Familie: Lackporlingsartige (Ganodermataceae)
Gattung: Lackporlinge (Ganoderma)
Art: Flacher Lackporling
Wissenschaftlicher Name
Ganoderma applanatum
(Pers.) Pat. 1887

Der Flache Lackporling (Ganoderma applanatum, syn. Ganoderma lipsiense) ist ein sehr häufiger Pilz aus der Ordnung der Porenpilze. Sein wissenschaftlicher Name leitet sich ab von griechisch gános = Glanz, dérma = Haut und lateinisch applanatus = flach. Da er ausschließlich an Holzstämmen wächst, zählt man ihn auch zur unsystematischen Gruppe der Baumpilze.

In den Vereinigten Staaten werden Fruchtkörper gelegentlich von Künstlern verwendet, die Bilder auf der Porenseite des Pilzes erschaffen, da sich diese Poren an Druckstellen dauerhaft braun verfärben. Von der künstlerischen Verwendung leitet sich die englische Bezeichnung „Artist′s Conk“ für diesen Pilz ab. Große Konsolen dieses Pilzes werden gerne verwendet, um ausgestopfte Tiere darauf zur Schau zu stellen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

  • Da der Flache Lackporling keinen Stiel besitzt, entspricht der Hut dem Fruchtkörper, man spricht in diesem Fall auch von einem Konsolenpilz. Der Fruchtkörper erreicht 10 bis 40 cm Breite; es wurden auch schon Exemplare mit mehr als 60 cm Breite gefunden. Die Fruchtkörper können eine stattliche Größe und ein Gewicht von bis zu fünf Kilogramm erreichen. Die Oberfläche ist konzentrisch gefurcht und unregelmäßig gewölbt, die Farbe von jungen Hüten ist zunächst hellgrau. Eine Auffälligkeit sporender Pilze ist die Ablagerung des rostbraunen Sporenpulvers als Staubschicht auf der Oberseite des Hutes. Der Rand des Hutes ist relativ scharfkantig.
  • Er besitzt etwa 5 bis 6 Poren je mm, sie sind sehr klein, meist rund und weiß- bis cremefarben. An Druckstellen verfärben sie sich dauerhaft braun. Wegen seines mehrjährigen Wachstums können sich die Röhren der Poren in mehreren Schichten ausbilden. Die Länge der Röhren schwankt etwa zwischen 5 und 20 mm.
  • Das Fleisch ist von holzartiger Konsistenz und somit äußerst zäh. Die Trama ist dunkelbraun mit weißlichen Streifen durchzogen. Wie bei allen Lackporlingen ist die Trama dimitisch aus Bindehyphen und Skeletthyphen aufgebaut
  • Die Sporen sind rostbraun, mit scheinbar glatter oder feinwarziger Oberfläche. Ihre Form ist ellipsoid mit einer Größe von 5,5-8,5 µm.
  • Der Geruch wird gelegentlich als säuerlich beschrieben, der Geschmack ist herb-bitter.

 

Der Flache Lackporling wird nicht selten von der Zitzengallenfliege (Agathomyia wankowiczi) besiedelt, die an der Unterseite des Pilzes zitzenartige Auswüchse verursacht.

Vorkommen

Der Flache Lackporling ist weltweit verbreitet und kommt nur in baumlosen Regionen nicht vor. Er ist in Mitteleuropa sehr häufig an geschädigtem oder totem Laub- und Nadelholz zu finden. Sein Myzel erzeugt eine Weißfäule im befallenen Holz. Da er mehrjährig ist, kann man ihn das ganze Jahr hindurch finden.

Speise- und Heilwert

Nicht giftig, als Nahrungsmittel aber viel zu zäh, von holzartiger Konsistenz und aufgrund seiner bitteren Inhaltsstoffe zu Genusszwecken ungeeignet.

In der ostasiatischen Volksmedizin wird der Flache Lackporling als Heilpilz verwendet. Wirkstoffe sind vor allem die in Lackporlingen enthaltenen Triterpenoide und Ganodersäuren. Verwendet wird der pulverisierte Pilz oder ein Extrakt. Eine Wirksamkeit wird angeblich erst nach einem langen Einnahmezeitraum erreicht. Das Spektrum der Anwendungen ist sehr weit gefächert und reicht von Schutz vor Erkältungen bis antikanzerogenen Wirkungen.

Verwechslung

  • Der Wulstige Lackporling (G. adspersum) ist sehr ähnlich, hat aber eine wulstige statt einer scharfen Kante am Hutrand.
  • Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) besitzt weißes Sporenpulver und die Trama ist trimitisch aufgebaut.
  • Der Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) besitzt weißes Sporenpulver, eine meist auffällige rotrandige Wachstumszone am wulstigen Hutrand und ist von eher gedrungener Form.

Verwandte Arten (Auswahl)

Es kommen etwa neun Arten in Mitteleuropa vor, die bekanntesten sind:

  • Glänzender Lackporling (G. lucidum) auch vertreten in Asien Vanished Conk, Ling Chih Bild
  • Wulstiger Lackporling (G. adspersum, syn. G. australe)
  • Harziger Lackporling (Ganoderma resinaceum) Bild
  • Dunkler Lackporling (Ganoderma carnosum) Bild
  • Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeifferi) Fachartikel von Hans Kreisel als PDF, Nachweis eines Fachartikels über die Untersuchung phamarzeutisch interessanter Inhaltsstoffe in der Datenbank der CNRS, Bezugsquellen für Kulturen

weitere Verwandte:

  • Ganoderma curtisii Bild
  • Ganoderma oregonese Bild
  • Ganoderma sp. Bild, engl. Seite

Literatur

  • Giovanni Pacioni: Das neue BLV Pilzbuch. 420 Pilzarten farbig abgebildet, BLV, München, 1986. ISBN 3405126053
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Flacher_Lackporling aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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