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Farbtherapie



Als Farbtherapie werden mehrere Therapien und Behandlungen bezeichnet, bei denen die Wirkung von Farben auf die menschliche Psyche und den menschlichen Organismus eine Rolle spielen. Die bekannteste Behandlung ist die Bestrahlung mit farbigem Licht. Eine andere Methode ist die so genannte Farbpunktur nach Peter Mandel. Auch Aura Soma zählt im erweiterten Sinne zu den Farbtherapien. Einen anderen Schwerpunkt hat die Kunst- bzw. Maltherapie, die normalerweise nicht als "Farbtherapie" bezeichnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Anfänge

Schon in der Antike spielten Farben in der Heilkunde eine gewisse Rolle. Kranke wurden mit farbigen Pasten bestrichen oder in farbige Tücher eingewickelt. Die Wirkung von Bestrahlungen mit ultraviolettem Licht erkannte man bereits Ende des 18. Jahrhunderts. Auch die Wirkung von Infrarotlicht ist wissenschaftlich nachgewiesen. J. W. von Goethe beschäftigte sich in seinen naturwissenschaftlichen Schriften eingehend mit Farben und deren Wirkung, ebenso Künstler wie z. B. W. Kandinsky, der der Künstler-Gruppe Blauer Reiter angehörte.

1878 erschien das chromotherapeutische Werk »The Principles of Light and Color« des Arztes Edwin D. Babitt, 1895 in der Vossischen Zeitung ein Aufsatz von Carus Sterne mit dem Titel »Der Farbenreiz bei Mensch und Tier – eine Betrachtung zu Goethes Farbenlehre«. In beiden Werken wird über eine Heilweise mittels Farbe berichtet, die schon im 14. Jahrhundert bei Pockenseuchen erfolgreich angewendet worden sei und die noch im 18. Jahrhundert in mehreren europäischen Ländern, sowie in Indochina und Japan bei Pocken indiziert war. Diese farbtherapeutische Methode bestand ganz einfach darin, daß die Pockenkranken durch Verhängen eines Raumes mit roten Tüchern, roten Vorhängen, etc. ganz in Rot gehüllt wurden. Der Herausgeber der naturwissenschachaftlichen Schriften Goethes, Rudolf Steiner, entwickelte mit dem Neurologen Dr. Felix Peipers, der in den Jahren 1906 bis 1915 eine Privatklinik in München führte, im Jahre 1908 eine Farbtherapie mittels einer blauen und einer roten Farbkammer, mit bestimmten Formen, Proportionen und Techniken.

Therapieformen

Farbbestrahlungen

Die Bestrahlung mit Infrarot-Lampen ist allgemein bekannt und werden zum Beispiel bei Nebenhöhlenentzündungen, Rheuma und Muskelverspannungen auch von Allgemeinmedizinern eingesetzt. Blaulicht hilft bei Entzündungen, Schlafstörungen und Nervosität. Gelblicht soll bei Erkrankungen der Leber und gegen Hämorrhoiden helfen, grünes Licht bei Bronchitis und Gelenkrheuma.

Farbmeridiantherapie

Die Farbmeridiantherapie geht zurück auf die Krankengymnastin Christel Heidemann (1924-1998). Mit Hilfe einer Abtastung des Bindegewebes am Rücken und "Farbheptagrammen" können angeblich blockierte Meridiane des menschlichen Körpers gefunden werden. Zur Therapie werden mittels Pflaster auf bestimmte Meridianpunkte mit Naturfarbe gefärbte ca. einen Zentimeter große Seidenkreise aufgeklebt. Die dem Meridian zugeordnete Farbe soll die Energie des Meridians anregen, die Komplementärfarbe diese beruhigen. Die Behandlung soll die Gesundheit günstig beeinflussen und Schmerzen lindern. Klinische Studien zur Farbmeridiantherapie stehen noch aus.

Farbpunktur

Bei der Farbpunktur, die Peter Mandel eingeführt hat, wird gebündeltes Farblicht auf Akupunkturpunkte gerichtet, die so stimuliert werden sollen. Die Wirkung soll einer Akupunktur ähnlich sein, wobei verschiedene Farben unterschiedliche Wirkungen haben sollen.

Aura Soma

Aura Soma wurde von Vicky Wall erfunden und basiert auf einem System, bei dem zweifarbige Substanzen eine wesentliche Rolle spielen. Die richtige Auswahl der Farbkombinationen und deren Anwendung soll eine ganzheitliche Wirkung auf Körper, Geist und Seele haben.

Sonstiges

Einige Therapeuten empfehlen zum Beispiel, sich gezielt mit bestimmten Farben zu umgeben, Wasser durch farbige Edelsteine zu "energetisieren" oder gezielt Lebensmittel einer bestimmten Farbe zu essen. Eher dem Wellness-Bereich zuzuordnen sind farbige Badezusätze. Das Visualisieren von Farben spielt eine Rolle in der Meditation und wird auch sonst mitunter zur Entspannung empfohlen.

Wirkungen, die Farben zugeschrieben werden

Blau: Goethe bemerkte: ein blau gestrichener Raum wird um zwei Grad kälter empfunden als ein neutral gestalteter Raum. Blau entspricht dem Element Wasser, symbolisiert Ruhe. Blaues Licht kühlt und ist schmerzlindernd, da sich die Blutgefäße zusammenziehen, es wirkt antiseptisch, blutdrucksenkend und wird zur Behandlung aller Art von Entzündungen und Fiebererkrankungen genutzt; ebenso bei Herzstörungen, entzündlichen Hautprozessen und Sonnenbrand. Blau fördert die Konzentration und wirkt positiv auf das vegetative Nervensystem.

Gelb: ist die Blitzfarbe, Ausdruck der Geisteskraft. Gelb verhilft zu Klarheit und guter Konzentration. Als Sonnenfarbe erhellt es das Gemüt. Symbolisiert Weite und Offenheit sowie großen Freiheitsdrang, regt die Verdauung an, stärkt den Magen, kurbelt die Produktion von Sexualhormonen an. In der Farbtherapie wird es eingesetzt bei Rheuma, Arthrosen oder Steinbildungen (Verhärtungen, Ablagerungen bzw. Verkalkungen), Verdauungsproblemen. Andererseits regt Gelb auch die geistigen Aktivitäten an, wirkt stimmungsaufhellend.

Rot: ist die Farbe der Leidenschaft aber auch des Zorns. Rot aktiviert, wärmt, ja, manchmal erhitzt es. Rot macht aber auch aggressiv.

Violett: steht für Transformation, Spiritualität und Meditation, es kann angegriffene Nerven stabilisieren.

Grün: als Grundfarbe der Natur steht für Wachstum, Heilung und Harmonie. Es ist die Farbe der Barmherzigkeit, wirkt nervenberuhigend, blutdruckregulierend, stärkt Bronchien und Immunsystem; Muskeln und Gewebe regenerieren sich schneller.

Rosa: ist ein Symbol für Sanftheit und Zartheit.

Orange: gilt als Symbol der Lebensfreude und Inspiration, Kreativität, Kommunikation. Diese Farbe belebt die Leistungen von Nieren, Blase und Drüsen, die Atemweg werden positiv beeinflusst. Alle Rot- und Orangetöne wirken anregend, steigern die Ausschüttung von Adrenalin, verengen dadurch die Blutgefäße, beschleunigen den Puls, heben die Körpertemperatur an.

Literatur

  • Peter Mandel: Farbpunktur, Energetik Verlag Bruchsal 1986, ISBN 3-925806-00-8
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Farbtherapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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