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Brustzentrum



Ein Brustzentrum ist eine Abteilung eines Krankenhauses oder ein Netzwerk aus Abteilungen unterschiedlicher Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzten zur medizinischen Diagnostik und Therapie aller Erkrankungen der weiblichen - und selten auch männlichen - Brust. Besondere Beachtung genießt hier der Brustkrebs, da an ihm in Deutschland etwa jede neunte Frau im Laufe ihres Lebens erkrankt. Verschiedene Fachgebiete wie Gynäkologie, Onkologie, Hämatoonkologie, Radiologie und Pathologie arbeiten zusammen.

Brustzentren setzen in Deutschland das Vorhaben der Deutschen Krebsgesellschaft um, neue Versorgungsstrukturen in der Onkologie einzuführen. Im Jahr 2007 bestand mit 120 zertifizierten Brustzentren in Deutschland eine fast flächendeckende Versorgung, die mehr als 50 Prozent der neu an Brustkrebs Erkrankten in Anspruch nehmen[1].

Zertifikat

In Deutschland ist nur eine gewisse Anzahl Brustzentrum per Zertifikat ausgewiesen. Die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie wollen mit der Vergabe des Qualitätssiegels „Zertifiziertes Brustzentrum“ dafür sorgen, dass Patienten sicher sein können, in dem zertifizierten Zentrum nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft behandelt zu werden.Mit dem Zertifizierungsverfahren will die Deutsche Krebsgesellschaft dafür sorgen, dass sich die Versorgungssituation für Patienten, die an Brustkrebs erkrankt sind, deutlich verbessert. Der Begriff „Brustzentrum“ ist nicht geschützt und jede Klinik kann ihn verwenden, ohne dass er Aufschluss über die Qualität des Angebotes gibt.

Die Deutsche Krebsgesellschaft hat dafür in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Senologie einen Anforderungskatalog für Brustzentren entwickelt, der europäische Richtlinien mit einbezieht („EUSOMA“-Kriterien für Brustzentren) und darüber hinaus die Dokumentation der Behandlungsergebnisse fordert. Diese inhaltlichen Anforderungen wurden in einem Katalog „Fachliche Anforderungen für Brustzentren“ zusammengefasst und in Probe- und Pilotzertifizierungen an vier Brustzentren in Deutschland überprüft.

Zusätzlich fordert die Krebsgesellschaft, dass das Brustzentrum ein anerkanntes Qualitätsmanagementsystem eingeführt hat, d.h. das Brustzentrum hat sich auf der Grundlage international anerkannter Richtlinien (z.B. DIN ISO 9001) organisiert, arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen und die Organisationsstruktur wird jährlich extern durch eine staatlich zugelassene Gesellschaft (z.B. TÜV, DEKRA, NIS-Zert u.a.) überprüft.

Nur wenn das Brustzentrum ein extern anerkanntes Qualitätsmanagementsystem eingeführt hat und die „Fachlichen Anforderungen für Brustzentren“ erfüllt sind, wird das Qualitätssiegel „Zertifiziertes Brustzentrum“ vergeben.

Quellen

  1. Michael Bamberg: Konzeption für neue Versorgungsstrukturen in der Onkologie. In: Forum, Magazin der Deutschen Krebsgesellschaft, 7/2006, S.34-36
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Brustzentrum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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