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Aldosteron



Steckbrief
Name (INN) Aldosteron
Wirkungsgruppe

Mineralocorticoide

Handelsnamen
Klassifikation
ATC-Code H02AA01
CAS-Nummer 52-39-1
Verschreibungspflichtig: Ja

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Fachinformation (Aldosteron)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: 11β,21-Dihydroxy- 3,20-dioxopregn-4-en-18-al
Summenformel C21H28O5
Molare Masse 360,44 g/mol

Aldosteron ist ein natürliches Steroidhormon, das aus Cholesterin gebildet wird und zu den Mineralocorticoiden zählt. Aldosteron wird gelegentlich auch als Dursthormon bezeichnet, da es bei Flüssigkeitsmangel vermehrt ausgeschüttet wird.

Inhaltsverzeichnis

Bildung

Aus Cholesterin wird über die Zwischenstufe Pregnenolon durch Oxidation am C-Atom 3 das Progesteron gebildet. Durch weitere Hydroxylierungen an Positionen 21β, 18β und 11β wird 18-Hydroxycorticosteron gebildet. In einer sich anschließenden Oxidation der Hydoxylgruppe am C-Atom 18 entsteht daraus das Aldosteron.  


Aldosteron wird in der Zona glomerulosa – der äußersten Schicht der Nebennierenrinde – produziert. Die Aldosteronausschüttung steigt durch eine Verminderung von Blutvolumen und Blutdruck (vermittelt über Angiotensin II über AT1-Rezeptoren) und eine Hyperkaliämie (zu hohe Kaliumkonzentration im Blut). Die Natriumkonzentration im Blut beeinflusst die Aldosteronsynthese gegensinnig: steigt das Natrium im Blut, wird die Biosynthese gehemmt, sinkt das Natrium, ist sie stimuliert. ACTH stimuliert die Aldosteron-Synthese während Atriopeptin (ANP) die Ausschüttung hemmt. Die Biosynthese von Mineralcorticoiden wird noch durch Substanzen mit beta-adrenerger Wirkung angeregt und durch Dopamin gehemmt.

Funktion und Regulation

Aldosteron steigert die Rückresorption von Natriumionen in den Verbindungstubuli und Sammelrohren der Niere mit Anstieg des Extrazellulärvolumens. Parallel zur gesteigerten Natriumretention kommt es zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalium-, Wasserstoff- und Ammoniumionen, was zu einer Abnahme der Kaliumkonzentration und Zunahme des pH-Wertes im Blut führt.

Seine Wirksamkeit kann durch Aldosteron-Antagonisten wie Spironolacton und Canrenoat gehemmt werden.

Die Wirksamkeit von Aldosteron auf den Mineralhaushalt ist etwa 1000 mal höher als die von Cortisol, weil das Cortisol in den aldosteronsensitiven Zellen durch die 11-β-Hydroxysteroiddehydrogenase Typ 2 zu Cortison umgewandelt wird und den Rezeptor nicht aktivieren kann. Die Rezeptoraffinität ist gleich.

Aldosteron wird durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System reguliert. Weiterhin kann der Anstieg der Kaliumkonzentration die Synthese von Aldosteron aktivieren.

Eine wichtige Rolle des Aldosteron und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems ist die Blutdruckregulation. Zudem scheint Aldosteron in der Bewältigung von lebensbedrohlichen Stresssituationen erforderlich zu sein.

Normalwerte

Der Normalwert im Plasma liegt bei 2-15 µg/100 ml. Der Aldosteronspiegel ist erniedrigt bei Nebennierenrindeninsuffizienz und Schock, Der Aldosteronspiegel ist erhöht bei Stress, nach Operationen, bei erhöhter Angiotensin-II-Aktivität (Hyperaldosteronismus).

Krankheiten

Der primäre Hyperaldosteronismus (ein Conn-Syndrom) ist selten, ein sekundärer Hyperaldosteronismus findet sich hingegen häufiger bei Herzinsuffizienz und Leberzirrhose.

Ein Mangel von Aldosteron kann beispielsweise im Rahmen einer Autoimmunerkrankung (Morbus Addison) oder bei einer Tuberkulose der Nebennieren auftreten.

Fludrocortison

Fludrocortison (C21H29FO5, 380,45 g/mol, CAS: 127-31-1) ist ein künstliches Mineralocorticoid, das als Medikament einen Aldosteronmangel ausgleichen kann. Nebenwirkungen bei hoher Dosierung: Hypokaliämie, metabolische Alkalose, Wasserretention (Ödeme), Blutdrucksteigerung.

Siehe auch

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Aldosteron aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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