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Cystoskop



    Das Cystoskop (latinisiertes griechisches Kunstwort κυστοσκόπιο, wörtlich in etwa „der Blasenbetrachter“, von κύστη, kýste, „die Blase, Zyste“ und σκοπή, skopé, „die Sicht, Schau“), auch Zystoskop geschrieben, ist ein spezielles Endoskop in der Urologie und dient der Betrachtung der Harnröhre und der Harnblase. Diese Untersuchung wird als Urethrozystoskopie bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entwicklung des Zystoskopes geht auf den Frankfurter Arzt Phillip Bozzini zurück. Im Jahr 1806 stellt er ein erstes Endoskop mit Kerzenbeleuchtung vor. Diese Entwicklung wurde zunächst nicht weiter verfolgt. Der französische Arzt Antonin Desormeaux (1815 bis 1882), der als Chirurg in Paris tätig war präsentierte 1853 vor der Akademie für Medizin ein Endoskop, das eine Mischung aus Alkohol und Terpentinöl zur Beleuchtung nutzte. Damit führt er zahlreiche Untersuchungen der Harnröhre und der Harnblase durch und veröffentlicht 1865 das Lehrbuch Traite de l’endoscopie. Der Durchbruch gelang dem Dresdner Arzt Maximilian Nitze (1848 bis 1907) mit dem ersten elektrisch beleuchteten Zystoskop, das er 1879 in Wien präsentierte. Er veröffentlichte 1889 sein Lehrbuch der Kystoskopie und 1894 denen kystographischen Atlas. Mit der Zystoskopie beginnt nun die genaue Untersuchung und Klassifizierung von Erkrankungen der Harnblase. In der Folge wurde das Zystoskop weiterentwickelt. Eine wesentliche Verbesserung stellte die Entwicklung von Kaltlichtquellen dar. Mit der Entwicklung der Videotechnik wurde es möglich die Untersuchung über eine auf die Optik aufgesetzte Videokamera aufzuzeichnen und auf einen Bildschirm zu übertragen. Mit der Entwicklung neuer Werkstoffe und der Miniaturisierung der optischen Systeme wurden flexible Instrumente eingeführt.

Technischer Aufbau

Grundsätzlich sind zwei Typen von Zystoskopen zu unterscheiden. Zum Einen das starre Zystoskop und zum Anderen das flexible Zystoskop. Beide werden im Folgenden beschrieben. Der Außendurchmesser der Instrumente wird in Charriére (1 Chr=1/3 mm) angegeben.

Das starre Zystoskop

Das starre Zystoskop ist im Wesentlichen ein mehrteiliges Instrument aus Metall. Es besteht aus einem Außenschaft, einem Obturator, einem Arbeitsgerät und einer Optik.

Das flexible Zystoskop

Das flexible Zystoskop ist ein einteiliges Instrument mit einem flexiblen Schaft und einer steuerbaren hochflexiblen Spitze. An der Spitze befindet sich eine Linse, die über Glasfasern mit dem Okular verbunden ist. Im Instrument befindet sich ein kombinierter Spül- und Arbeitskanal.

Vergleiche auch Stethoskop, Bronchoskop, Laryngoskop, Koloskop, Rektoskop, Proktoskop, Gastroskop, Otoskop, Ophthalmoskop

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cystoskop aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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