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Triuridaceae



Triuridaceae
Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Ordnung: Schraubenbaumartige (Pandanales)
Familie: Triuridaceae
Wissenschaftlicher Name
Triuridaceae
Gardner

Die Triuridaceae sind eine Familie blattgrünloser, mykoheterotropher Pflanzen mit neun Gattungen und annähernd 50 Arten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Triuridaceae sind zumeist ausdauernde, kleine, stets blattgrünlose und unbehaarte mykoheterotrophe Pflanzen mit stark reduzierten vegetativen Merkmalen und von weißer, gelber oder roter Farbe. Das mit Schuppenblättern versehene Rhizom ist meist kriechend, selten aufrecht. Aus jedem Knoten wachsen in der Regel ein oder zwei fadenförmige, zylindrische Wurzeln, zumeist mit langen, weißen Wurzelhaaren versehen und in der Rinde durchwachsen vom Myzel arbuskulärer Mykorrhizapilze (nachgewiesen sind unter anderem Glomus-Arten [1]). Die Stele der Wurzel ist ein- oder zweistrahlig.

Der aufrecht aus dem Rhizom wachsende Stängel ist meist unverzweigt und zwischen 2 und 30, bei Sciaphila purpurea bis zu 140 Zentimeter hoch. Die ungestielten, dreieckigen bis eiförmigen und einnervigen bis zu acht, gelegentlich bis fünfzehn Laubblätter sind spiralförmig angeordnet.

Die Blütenstände sind Trauben aus wenigen bis zahlreichen Blüten, können aber vereinzelt zu Einzelblüten reduziert sein. Tragblätter sind stets vorhanden, zusätzliche Vorblätter nur bei den Seychellaria. Die selbst innerhalb einer Art extreme Variabilität zeigenden Blüten sind fast immer eingeschlechtig, Monözie und Diözie sind in der Familie gleichermaßen zu finden. Die drei bis zehn in ein oder zwei Kreisen stehenden Blütenhüllblätter sind meist weit bis fast an den Blütenstiel aufgebogen und auf der Innenseite behaart oder papillös. An ihrer Spitze finden sich oftmals Haarbüschel, runde Verdickungen oder fadenförmige Auswüchse.

Die ein bis acht Staubblätter sind vielgestaltig, die zahlreichen Fruchtblätter sind unverwachsen. Die runden Pollen sind 15 bis 30 Mikrometer groß, ohne Aperturen und trinukleat.

Die Früchte sind entweder sich entlang eines längslaufenden Schlitzes öffnende Balgfrüchte oder Achänen und enthalten stets nur einen Samen.

Verbreitung und Habitat

Arten der Triuridaceae finden sich mehrheitlich in den tropischen, vereinzelt in subtropischen Regionen Asiens, des nördlichen Süd- sowie Mittelamerikas sowie in West- und Ostafrika in Höhenlagen zwischen 200 und 2200 m. Diversitätszentrum ist der Indonesische Archipel.

Die Mehrzahl aller Arten lebt in lichtarmen, dichten Wäldern bei tropischen bis subtropischen Bedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit unter Schichten verrottenden Laubs und findet sich an den Ufern von Fließgewässern oder eng benachbart an Bäumen. Einige wenige Arten finden sich auch in zeitweise überschwemmten Wäldern, auf Quarzsand, in Bambusdickichten oder Termitennestern. Sie treten häufig vergesellschaftet mit anderen mykotrophen Pflanzenarten auf.

Paläobotanik

Fossile Funde von Pollen und Blüten der (ausgestorbenen) Gattungen Mabelia bzw. Nuhliantha von 1998 und 2002 zählen mit ihrem Alter von rund 90 Millionen Jahren zu den ältesten bekannten Fossilien der Einkeimblättrigen überhaupt. Phylogenetische Untersuchungen platzierten die Gattungen in der Tribus der Triurideae und begründen die Annahme, dass auch sie bereits eine mykotrophe Lebensweise besaßen. [2]

Systematik

Wie bei vielen mykoheterotrophen Pflanzen mit extrem reduzierten Merkmalen ist die taxonomische Geschichte der Familie bewegt. Die Triuridaceae wurden zeitweise in den Verwandtschaftskreis der Alismatales und Liliales gestellt oder auch als eigene Ordnung oder gar Überordnung verstanden. Aktuell werden sie sie zur Ordnung Pandanales gestellt.

Die Familie wird in zwei Tribus unterteilt:

  • Tribus Sciaphileae
    • Seychellaria
    • Andruris
    • Sciaphila
    • Hyalisma
    • Soridium
  • Tribus Triurideae
    • Triuris
    • Triuridopsis
    • Lacandonia
    • Peltophyllum

Nachweise

  • Hiltje Maas-van de Kamer, Traudel Weustenfeld: Triuridaceae, in: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants Vol. 3, Berlin 1998, ISBN 3-540-64060-6
  • Peter F. Stevens: Angiosperm Phylogeny Website, Version 7, Mai 2006, Zugriff 30. Juli 2007, Online

Einzelnachweise

  1. Thassilo Franke, Ludwig Beenken, Matthias Döring, Alexander Kocyan, Reinhard Agerer: Arbuscular mycorrhizal fungi of the Glomus-group A lineage (Glomerales; Glomeromycota) detected in myco-heterotrophic plants from tropical Africa, in: Mycological Progress, 2006, Vol. 5, pp. 24–31
  2. Maria A. Gandolfo, Kevin C. Nixon, William L. Crepet: Triuridaceae fossil flowers from the Upper Cretaceous of New Jersey, in: American Journal of Botany, 2002, Vol. 89, pp. 1940-1957, (Online)

Weiterführende Literatur

  • T. Rübsamen-Weustenfeld: Morphologische, embryologische und systematische Untersuchungen an Triuridaceae, 1991, ISBN 3-510-48011-2
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Triuridaceae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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