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Taijin Kyōfushō



Taijin Kyōfushō (jap. 対人恐怖症), kurz: TKS für Taijin Kyofusho Symptoms, ist ein japanisches und koreanisches kulturgebundenes Syndrom (Psychische Störung).

Der Begriff Taijin Kyōfushō meint wörtlich das Symptom (shō) einer Phobie (kyōfu) vor zwischenmenschlichen Beziehungen (taijin). Dr. Morita Masatake (森田 正馬, fälschlich auch sino-japanisch als Morita Shōma) beschrieb diesen Zustand als Teufelskreis zwischen Selbstauseinandersetzung und -vorwürfen von Personen mit hypochondrischen Temperament.

Im Westen wird Taijin Kyōfushō üblicherweise als eine Form der Angststörung (Soziale Phobie) beschrieben bei der der Leidtragende soziale Kontake fürchet und meidet. Allerdings ist Taijin Kyōfushō nicht die Angst selbst in Verlegenheit zu kommen oder von anderen unangehm gerichtet zu werden aus einer sozialen Unbeholfenheit heraus (wie meist im Westen), sondern die Angst andere zu beleidigen oder zu verletzen. Der Fokus liegt demnach darauf Schaden von anderen abzuwenden, nicht von sich selbst und der Unterschied liegt in dem Unterschied zwischen Scham- und Schuldkultur begründet.

Im offiziellen japanischen Diagnosesystem wird Taijin Kyōfushō in die folgenden Kategorien unterteilt:

  • Sekimen-kyōfu: die Phobie vor dem Erröten (Erythrophobie)
  • Shubo-kyōfu: die Phobie von einem entstellten Körper, ähnlich der Körperdysmorphen Störung
  • Jikoshisen-kyōfu: die Phobie vor Augenkontakt
  • Jikoshu-kyōfu: die Phobie unangenehmen Körpergeruch zu besitzen (Olfactory Reference Syndrome)

Da er nicht in der westlichen Kultur verbreitet ist ist Taijin Kyōfushō nicht im DSM IV beschrieben. Dies ist jedoch umstritten, da er gelegentlich auch bei Patienten der westlichen Kultur zu finden ist.

Behandlung

Die japanische Standardbehandlung für Taijin Kyōfushō ist die von Morita Masatake in den 1910ern (auch für Nervosität) entwickelte Morita-Therapie. Die Heilung sah ursprünglich Isolation, erzwungene Bettruhe, das Führen eines Tagebuchs, körperliche Arbeit und Vorträge über die Wichtigkeit von Selbstakzeptanz und einer positiven Einstellung vor. Seit den 1930ern erfolgt die Behandlung ambulant und in Gruppentherapien.

Siehe auch

  • Hikikomori
  • NEET

Quellen

  • Katsuaki Suzuki, Nori Takei, Masayoshi Kawai, Yoshio Minabe, Norio Mori: Is Taijin Kyofusho a Culture-Bound Syndrome?. In: Am J Psychiatry. 160, Nr. 7, Juli 2003, S. 1358 (Volltext).
  • Fumika Maeda, Jeffrey. H. Nathan: Understanding Taijin Kyofusho through its treatment, Morita therapy. In: J Psychosomatic Research. 46, Nr. 6, 1999, S. 525–530 (PDF).
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Taijin_Kyōfushō aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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