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Saporin



Saporin ist eine pflanzliche, giftige Eiweißverbindung (Proteintoxin). Es wird von dem gewöhnlichen Seifenkraut, Saponaria officinalis produziert [1] und kann aus dieser Pflanze gewonnen werden.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Saporin besteht aus einer einzigen Polypeptidkette mit einer absoluten Molekülmasse von etwa 30 000 Da (oder 30 000 u). Saporin gehört zur Gruppe der pflanzlichen ribosome-inactivating proteins (RIPs), die die Proteinbiosynthese vor allem von Säugetierzellen inaktvieren [2].

Wirkung

Saporin spaltet Adenin aus der ribosomalen 28S-rRNA ab und wird daher als N-Glykosidase bezeichnet. Die Abspaltung des Adenins der 28S-rRNA erfolgt am Adenin 4324 [3]. Dadurch wird die Proteinbiosynthese der Zelle gestoppt und die Zelle stirbt. Allerdings beschränkt sich die N-Glykosidaseaktivität nicht auf die 28S-rRNA, sondern ermöglicht auch die Adeninfreisetzung aus anderer RNA und auch aus DNA [4].

Saporin besteht nur aus einer Polypeptidkette und wird daher als Typ 1–RIP bezeichnet. Im Gegensatz dazu ist bei Typ 2–RIPs, wie Ricin, die Rezeptor bindende Domäne auf einer zweiten Polypeptidkette, der sogenannten B-Kette, lokalisiert. Für Saporin ist dagegen keine solche, Rezeptor bindende Domäne beschrieben. Die Aufnahme in Zellen ist für Saporin nicht eindeutig geklärt. Der intrazelluläre Transport von Saporin weicht offensichtlich von dem Weg ab, der für Ricin beschrieben wurde, da es um in das Cytosol zu gelangen nicht durch Endosomen zum Endoplasmatischen Retikulum transportiert wird [5].

Verwendung

Saporin wird aufgrund seiner hohen cytotoxischen Wirkung in vielen Immunotoxinen und chimären Toxinen zur möglichen Behandlung von Tumoren getestet [6]. Die für Saporin kodierende DNA-Sequenz ist bekannt und erlaubt daher die rekombinante Expression von Saporin und Saporin-Fusionsproteinen.

Referenzen

  1. Barthelemy, I., The expression of saporin, a ribosome-inactivating protein from the plant Saponaria officinalis, in Escherichia coli., J Biol Chem (1993), 268(9): 6541-6548
  2. Barbieri, L., Polynucleotide:adenosine glycosidase activity of saporin-L1: effect on various forms of mammalian DNA., Biochim Biophys Acta (2000), 1480(1-2): 258-266
  3. Stirpe, F., Modification of ribosomal RNA by ribosome-inactivating proteins from plants., Nucleic Acids Res (1988), 16(4): 1349-1357
  4. Heisler, I., A colorimetric assay for the quantitation of free adenine applied to determine the enzymatic activity of ribosome-inactivating proteins., Anal Biochem (2002), 302(1): 114-122
  5. Vago, R., Saporin and ricin A chain follow different intracellular routes to enter the cytosol of intoxicated cells., Febs J (2005), 272(19): 4983-4995
  6. Bachran, C., The saponin-mediated enhanced uptake of targeted saporin-based drugs is strongly dependent on the saponin’s structure., Exp Biol Med (2006), 231(4): 412-420
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Saporin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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