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Pramipexol



Steckbrief
Name (INN) Pramipexol
Wirkungsgruppe

Dopaminagonist

Handelsnamen

Sifrol® (EU), Mirapexin® (USA)

Klassifikation
ATC-Code N04BC05
CAS-Nummer 104632-26-0
Verschreibungspflichtig: Ja

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Fachinformation (Pramipexol)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: (S)-2-Amino-6-(propylamino)-4,5,6,7-
tetrahydrobenzothiazol
Summenformel C10H17N3S
Molare Masse 211,33 g·mol−1

Pramipexol wird zur Therapie des Morbus Parkinson eingesetzt, entweder in Monotherapie oder in Kombination mit L-Dopa. Als weitere Indikation ist die symptomatische Behandlung des mittelgradigen bis schweren idiopathischen Restless-Legs-Syndroms zu nennen.

Inhaltsverzeichnis

Handelsnamen und Darreichungsformen

  • Sifrol®, Tabletten; Wirkstärken: 0,088 mg, 0,18 mg, 0,35 mg, 0,7 mg

Wirkungsweise

Pramipexol ist ein Dopaminagonist mit hoher Selektivität und Spezifität an D2/D3-Dopamin-Rezeptoren.[1]

Risiken und Nebenwirkungen

Da es keine Ergot-Struktur aufweist, sind anders als bei den Mutterkornalkaloidpräparaten keine pleuropulmonale und retroperitoneale Fibrosen oder periphere vaskuläre Nebenwirkungen zu befürchten.

Aufgrund des Auftretens möglicher "Schlaf-Attacken", ist das Führen von KFZ bzw. die Ausführung von Arbeiten mit potentiellem Verletzungsrisiko unter Nonergolin-Dopaminagonisten (Pramipexol, Ropinirol) zu unterlassen.

Der Begriff der "Schlafattacke" bezeichnet dabei ein gesteigertes imperatives Schlafbedürfnis bei allerdings ansonsten ebenfalls erniedrigter Vigilanz und erhöhter Schläfrigkeit und ist nicht mit dem Begriff der eigentlichen Schlafattacke bei Narkolepsie identisch. Zu berücksichtigen gilt ferner, daß Schlafstörungen bereits als Folge des Morbus Parkinson auftreten und "Schlaf-Attacken" auch bei Gesunden auftreten können. Da es jedoch unter Behandlung mit Pramipexol und Ropinirol zu vermehrten Hinweisen auf o.g. Schlafattacken gekommen ist, wird vom Führen eines KFZ abgeraten. Ein pathophysiologischer Zusammenhang mit der Aktivierung von D3-Rezeptoren wird diskutiert.[2]

Die Behandlung des RLS mit Pramipexol kann zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen (so genannte Rebound- bzw. Augmentationseffekte). Ähnliche Störwirkungen sind von L-Dopa und anderen Dopaminagonisten bekannt.[3]

Chemische Eigenschaften

Pramipexol wird auch in Form seiner Dihydrochlorid- (CAS: 104632-25-9) oder Dihydrochlorid-monohydraten Variante (C10H17N3S · 2 HCl · H2O, CAS: 191217-81-9) verwendet. Pramipexol-dihydrochlorid liegt als weißes Pulver vor, welches bei ungefähr 300°C unter Zersetzung schmilzt. Es ist in Wasser, Methanol und Ethanol löslich.

Quellen

  1. "Ärztezeitung" 2005
  2. Quelle: Nervenarzt 2000(71):670–676 "Schlafattacken bei Parkinson-Patienten - Eine Nebenwirkung von Nonergolin-Dopaminagonisten oder ein Klasseneffekt von Dopamimetika?"
  3. arznei-telegramm 2006(37):63.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pramipexol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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