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Periradikuläre Therapie



    Eine Periradikuläre Therapie ist die perkutane Applikation von Medikamenten lokal an eine Nervenwurzel (Radix) im Rahmen der Schmerztherapie von radikulären (ausstrahlenden) Schmerzen bei nachgewiesenen Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule.

Inhaltsverzeichnis

Zu Grunde liegende Theorie

Die ursächliche Pathologie ist umschrieben peripher gelegen: es liegt eine Affektion der Nervenwurzel (Radikulopathie) vor. Das injizierte Medikament wirkt nur auf die Ziel-Nervenwurzel und erfasst dabei ihren afferenten Anteil (also die Hinterwurzel).

Indikation

Vor allem stellt die PRT eine therapeutische Maßnahme zur Schmerzausschaltung dar. Sie kann auch (gleichzeitig) diagnostisch genutzt werden, um z.B. bei atypischen topographischen Verhältnissen und/oder mehrsegmentalen Pathologien und Monoradikulopathie (ggf. Oligoradikulopathie) die Feststellung der betroffen Nervenwurzel(n) und gegebenenfalls die Festlegung des Operationsgebietes bei einer geplanten Foraminotomie zu erlauben.

Technik

Dabei wird das zu behandelnde Segment der Wirbelsäule mittels Röntgendurchleuchtung oder Computertomographie eingestellt und abgebildet. Anhand dessen plant und steuert der Arzt die Stichrichtung und der Stichtiefe für die Platzierung der PRT-Nadel. Nach Hautdesinfektion und – fakultativ – lokaler Betäubung des Stichkanals wird die PRT-Nadel platziert. Nach Lagekontrolle mittels der Gabe von etwas Kontrastmittel werden die Medikamente (in der Regel Lokalanästhetikum und Kortison) appliziert.

Die Behandlung erfolgt in Bauchlage und dauert etwa zehn Minuten. Nach der Behandlung tritt häufig eine Lähmung im betroffenen Körperteil auf (z. B. eines Beines), so dass der Patient in der Regel bis zu zwei Stunden nicht alleine gehen kann.

Komplikationen und Nebenwirkungen

  • Kontrastmittelunverträglichkeit
  • Blutung
  • Infektion
  • Nervenverletzung
  • Zunahme der Beschwerden nach der 1. oder 2. Therapiesitzung
  • Lähmungen
    • vorübergehende Lähmungen (häufig)
    • vorübergehende ausgeprägte Lähmung bei unbeabsichtigter Applikation in den Duralsack
    • bleibende Lähmungen bis hin zu einer Querschnittslähmung, z. B. nach Infektion oder Hämatombildung (extrem selten)
  • Keine Fahrtauglichkeit

Siehe auch

Literatur

J. Hildebrandt: Relevanz von Nervenblockaden bei der Diagnose und Therapie von Rückenschmerzen Ist die Qualität entscheidend? Der Schmerz 15(6):474-483,(2001).

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Periradikuläre_Therapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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