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Paul B. Baltes



Paul B. Baltes (* 18. Juni 1939 in Saarlouis; † 7. November 2006 in Berlin) war ein deutscher Psychologe und einer der führenden Gerontologen weltweit. Er war Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Baltes studierte Psychologie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und promovierte dort anschließend bis 1967. Nach seiner Promotion war er 12 Jahre lang als Professor für Psychologie und Gerontologie an mehreren US-amerikanischen Universitäten tätig. Baltes wurde 1980 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Von 1980 bis 2004 leitete er den Forschungsbereich Entwicklungspsychologie. 2005 gründete er das Internationale Max-Planck-Forschungsnetzwerk zur Alternsforschung.

Die Forschungsschwerpunkte von Paul Baltes waren vor allem die geistige Entwicklung über die Lebensspanne, die Erforschung der Weisheit sowie methodologische Innovationen. Zusammen mit seiner ersten Frau Margret M. Baltes (1939–1999), Professorin für Psychologische Gerontologie am Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin, entwarf er eine Theorie erfolgreicher Entwicklung im Altern als Zusammenwirken von Selektionen, Optimierung und Kompensation.

International bekannt wurde Baltes dank des von ihm eingeführten Verfahrens "Testing the Limits", einer Methodik zur Erkenntnis der Plastizität biopsychosozialer Entwicklungen. Zusammen mit Neil J. Smelser gab er die 26-bändige International Encyclopedia of Social and Behavioral Sciences heraus, die im Elsevier-Verlag erschienen ist.

Baltes war unter anderem Mitinitiator der Berliner Altersstudie und der Margret M. Baltes und Paul B. Baltes Stiftung. Er starb im Alter von 67 Jahren nach einer langen, schweren Krebserkrankung.

Ehrungen

Er erhielt zahlreiche Wissenschaftspreise, Ehrungen, Ehrendoktorate und war Träger des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. Er war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Seit 2000 engagierte er sich als Vizepräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Er war Gründer der "Jungen Akademie", einer gemeinsamen Unternehmung der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina.

Literatur

  • Mayer K.U., Baltes P.B. (Hrsg.): Die Berliner Altersstudie. Akademie Verlag GmbH, Berlin

Werke (Auswahl)

Baltes war Autor oder Herausgeber von 18 Büchern und mehr als 250 Artikel und anderen wissenschaftlichen Arbeiten.

2000
  • Autobiographical reflections: From developmental methodology and lifespan psychology to gerontology. In J. E. Birren & J. J. F. Schroots (Eds.), A history of geropsychology in autobiography (pp. 7-26). Washington, American Psychological Association.
1999
  • Alter und Altern als unvollendete Architektur der Humanontogenese. Nova Acta Leopoldina: Neue Folge, 81, 379-403.
  • Baltes, P. B; Baltes, M. M; Freund, A. M; Lang, F: The measurement of selection, optimization, and compensation (SOC) by self report: Technical report 1999. Materialien aus der Bildungsforschung No. 66. Berlin, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
1998
  • Testing the limits of the ontogenetic sources of talent and excellence. In: Behavioral and Brain Sciences, 21, 407-408.
  • Theoretical propositions of life-span developmental psychology: On the dynamics between growth and decline. In: M. Powell Lawton & T. A. Salthouse (Eds.), Essential papers on the psychology of aging (pp. 86-123). New York, New York University Press.
  • The Social Science Research Council: 75 years young. Items, 52, 69-72.
  • Baltes, P. B; Lindenberger, U; Staudinger, U. M: Die zwei Gesichter der Intelligenz im Alter. In: Spektrum der Wissenschaft: Digest "Altern, Krebs und Gene", 2:78-87.
1997
  • Gegen Vorurteile und Klischees: Die Berliner Altersstudie - Neue Erkenntnisse über die Zielgruppe alte Menschen. In: Häusliche Pflege, 4:224-228.


 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paul_B._Baltes aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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