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Morgendliche Erektion



Eine morgendliche Erektion – umgangssprachlich auch Morgenlatte – ist eine Erektion des Penis, die beim morgendlichen Erwachen festgestellt wird. Manche Männer haben fast jeden Morgen eine Erektion, andere selten oder nie. Beides ist völlig normal. Bei Abwesenheit sexueller Reize vergeht die Erektion innerhalb weniger Minuten nach dem Aufwachen.

Inhaltsverzeichnis

Ursache

Die Ursache dieser speziellen Erektion liegt nicht in sexueller Erregung, sondern in der REM-Phase (Traumphase) des Schlafes. Während der REM-Phasen beschleunigt sich der Puls und die Atmung und der Schläfer durchlebt intensive Träume. Außer bei Albträumen kommt es in diesen Phasen auch häufig zur Erektion. Diese Erektionen sind unabhängig davon, ob der Trauminhalt sexuell ist oder nicht.

Alle Männer, die physisch zu einer Erektion fähig sind, erfahren im Schlaf normale Erektionen. Ein gesunder Mann kann in der Nacht zwischen einer und fünf Erektionen haben, und jede davon kann zwischen 15 Minuten und 40 Minuten oder länger andauern. Die Morgenerektion ist lediglich die letzte Schlaferektion der Nacht. Die Häufigkeit und Dauer der REM-Phasen nehmen bis in die Morgenstunden zu und die Tiefschlafphasen werden kürzer. Aus diesem Grund ist beim Aufwachen oder Gewecktwerden am Morgen die Wahrscheinlichkeit für eine Erektion höher als bei einem Aufwachen mitten in der Nacht.

Falls über längere Zeit kein Samenerguss (durch Masturbation oder Geschlechtsverkehr) stattgefunden hat, kann es auch zu einer Pollution (einem nächtlichen Samenerguss) kommen. Im Normalfall erfolgen die Schlaferektionen jedoch ohne Samenerguss.

Auch Frauen erfahren im REM-Schlaf häufig eine vaginale sexuelle Erregung (Befeuchtung der Vagina, Anschwellen der Klitoris und Schamlippen) – ein Phänomen, das jedoch beim Aufwachen weniger augenfällig und deshalb deutlich weniger bekannt ist als die Peniserektion.

Medizinisches

Eine völlige Abwesenheit von Schlaferektionen kann ein Indiz für eine erektile Dysfunktion sein. Umgekehrt schließen morgendliche (und nächtliche) Erektionen eine körperliche Ursache für viele Formen einer erektilen Dysfunktion aus.

Die Abwesenheit von morgendlichen Erektionen hingegen erlaubt noch keine Rückschlüsse auf die Erektionsfähigkeit, da manche Menschen zwar nächtliche Schlaferektionen haben, aber keine Erektionen beim morgendlichen Erwachen. Aus diesem Grund werden in Zweifelsfällen phallographische Untersuchungen in Schlaflabors durchgeführt, bei denen etwaige Schlaferektionen aufgezeichnet werden.

Volksglaube

Gelegentlich wird auch eine andere mögliche Ursache für die morgendliche Erektion genannt: die gefüllte Harnblase drückt auf die Prostata und verursacht dadurch die Erektion (sog. „Wasserlatte“). Allerdings widerspricht dieser Theorie der Erfahrung, dass eine gefüllte Harnblase im Wachzustand keine Erektion verursacht. Zudem lässt sich beobachten, dass Erektionen wie schon erwähnt auch als nächtliche Erektionen während des REM-Schlafs schon Stunden vor dem Aufwachen vorhanden waren, nach dem Aufwachen (und im Bett Liegenbleiben) aber innerhalb von Minuten von selbst verschwinden, selbst wenn die Blase zwischenzeitlich nicht geleert wurde. Nach medizinischer Ansicht handelt es sich bei dieser Auffassung um eine verbreitete Irrmeinung.

Quellen

  • Robie H. Harris (et al.): Total normal. Weinheim 2002, ISBN 3407753179
  • Gisela Grupe (et al.): Anthropologie. Berlin 2004, ISBN 3540211594
  • Yvonne Trapp: Die Morgenlatte. Stuttgart 2000, ISBN 3929085607

Siehe auch

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Morgendliche_Erektion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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