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Marcus Élieser Bloch



 

Marcus Élieser Bloch (* 1723 in Ansbach; † 6. August 1799 in Karlsbad) war ein deutscher Naturforscher, und Arzt. Sein Fachgebiet war die Ichthyologie, zu deren führenden Vertretern im 18. Jahrhundert er zählte.

In sehr bescheidenen jüdischen Verhältnissen als Sohn einer Trödlerin aufgewachsen, war er bis zum neunten Lebensjahr nicht in der Lage, Deutsch zu lesen und schreiben. Durch seine Kenntnis des Hebräischen und der rabbinischen Schriften erlangte er aber eine Stelle als Hauslehrer bei einem jüdischen Wundarzt in Hamburg. Dort verbesserte er seine Deutschkenntnisse, lernte Latein und eigenete sich erste Grundkenntnisse der Anatomie an. Nachdem er die Hauslehrerstelle aufgegeben hatte, siedelte Bloch nach Berlin um, wo er mit Unterstützung dortiger Verwandten Medizin und Naturgeschichte studierte. In Frankfurt an der Oder promovierte er als Mediziner, anschließend ließ er sich in Berlin als praktischer Arzt nieder. Dort behandelte er unter anderem Moses Mendelssohn (1729–1786) und schloss sich einem Kreis aufgeklärter Juden um ihn an.

Seine erste Publikation waren 1774 die Medicinische Bemerkungen, Nebst einer Abhandlung vom Pyrmonter Sauerbrunnen. Allerdings befasste er sich auch mit zoologischen Studien, in erster Linie mit Fischen.

Sein Hauptwerk ist die Allgemeine Naturgeschichte der Fische, die 1782 bis 1795 in 12 Bänden erschien. In den ersten drei Bänden behandelt er die in Deutschland vorkommenden Fische und richtete ein besonderes Augenmerk auf deren wirtschaftliche Nutzung. Der Rest des Werks befasst sich mit den übrigen zu dieser Zeit bekannten Fischen der Welt. Die ersten Bände finanzierte Bloch noch aus eigenen Mitteln, musste sich dann jedoch nach Geldgebern umschauen, die er in Mitgliedern des Adels und Wissenschaftlern in Berlin fand. Bloch bediente sich dabei einer ungewöhnlichen Form des "Wissenschafts-Sponsorings": Auf jeder der 432 handkolorierten Bildtafeln der Naturgeschichte der Fische war der Name des jeweiligen Förderers abgedruckt. Die Allgemeine Naturgeschichte der Fische war zu Blochs Lebzeit und noch weit darüber hinaus das wichtigste ichtyologische Werk überhaupt. Seinen besonderen Wert erlangte es dadurch, dass Bloch nur wenig von anderen Autoren übernahm, sondern vor allem auf seine eigene Sammlung von Fischen zurückgriff.

Darüber hinaus veröffentlichte Bloch auch Arbeiten über parasitäre Würmer.

Gemeinsam mit Johann Gottlob Theaenus Schneider (1750–1822) begann er mit den Arbeiten an einem Katalog, der unter dem Titel Systema ichthyologiae iconibus CX illustratum alle Fischarten der Welt aufführen sollte, aber nie vollendet wurde. Allerdings umfasst das fragmentarische Werk 1519 Artbeschreibungen. Blochs Fischsammlung umfasste rund 1500 Exemplare und wurde 1810 dem Berliner Zoologischen Museum, heute Naturhistorisches Museum, einverleibt. Mit den 800 noch vorhandenen Exemplaren ist sie die größte noch bestehende ichtyologische Sammlung aus dem 18. Jahrhundert.

Werke

  • Sein Hauptwerk ist die „Allgemeine Naturgeschichte der Fische“ Berlin 1782-95, 12 Bde. mit 432 farbigen Kupfern, lange Zeit das einzige umfassende Werk über jene Tierklasse und noch jetzt wertvoll (ins Französische übersetzt von Laveaux, das. 1785, 6 Bde.).
  • Unvollendet hinterließ er das „Systema ichthyologiae iconibus CX illustratum“, das J. G. Schneider (Berl. 1801) herausgab. Seine Fischsammlung wurde dem Berliner Zoologischen Museum einverleibt.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Marcus_Élieser_Bloch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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