Manisches Syndrom

Klassifikation nach ICD-10
F30	Manische Episode
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Das manische Syndrom ist eine Ausprägung der Manie.

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Symptome und Beschwerden

Es kommt zu affektiven Veränderungen, also Veränderungen im Gefühlsleben. Typisch ist die gehobene Stimmungslage, man fühlt sich "blendend" und ist von den eigenen Stärken und Fähigkeiten überzeugt. Die körperliche Leistungsfähigkeit ist erstaunlich, man benötigt nur wenig Schlaf und mutet sich (zu)viel zu. In Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten werden beispielsweise große Kredite aufgenommen, Autos gekauft, Firmen gegründet, Ehen gegründet oder geschieden, Häuser und Grundstücke gekauft oder risikoreiche Spekulationen getätigt. Auch schamloses Verhalten ist möglich, z. B. häufiger Wechsel der Geschlechtspartner oder Promiskuität. Diese gehobene, "spritzige" Stimmung kann leicht in eine zornige, gereizte Stimmungslage umschlagen, wobei es zu Aggressionen kommen kann.

Manchmal kommen zur gehobenen Stimmungslage auch noch Wahnvorstellungen und Halluzinationen hinzu, wobei die Person z. B. Stimmen hört, die die eigene Größe und Macht oder die angeblich adelige Abstammung bestätigen.

Ursachen

Die genauen Ursachen sind noch immer unklar. Man vermutet veränderte biochemische Prozesse im Gehirn.

Folgen und Komplikationen

Manische Menschen "sprengen den Rahmen" und verlangen von ihren Mitmenschen viel Toleranz. Das "flegelhafte" und schamlose Verhalten kann auf andere Menschen abstoßend wirken. Die Überschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Mangel an Schlaf können zu Erschöpfung führen. Die Größenphantasien können zu sinnlosen Geldausgaben, zu Verschuldung, zu großen beruflichen Problemen und zum Bankrott führen. Auch die Partnerschaft oder Ehe leidet unter dem manischen Verhalten. Das Familienleben ist belastet und die Familie kann sogar zerbrechen.

Eine Manie oder Hypomanie kann zur teilweisen Entmündigung und zur gerichtlichen Anordnung einer Betreuung führen. Im Extremfall kann eine Zwangseinweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus nötig werden, wenn Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt.

Behandlung

Die Behandlung erfolgt mit Psychopharmaka, die das Gefühlsleben stabilisieren und ausgleichen.