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Hypomanie



Die Hypomanie bezeichnet eine abgeschwächte Form der Manie mit einer gehobenen Grundstimmung und gesteigertem Antrieb, mit der gleichzeitig Veränderungen im Denken im Sinne eines sprunghafteren, assoziativerem Denkens (hochkreative Ideenflut, gegenüber der Depression, die sie ablöst, wahnsinnig gesteigerte Intelligenz) und einer Veränderung der Psychomotorik verbunden sein können. Eine Hypomanie ist eine natürliche Bewusstseinserweiterung durch körpereigene Botenstoffe, die vielfach durch Schlafentzug ausgelöst wird. Durch die gehobene Stimmung kommt es zu einem größeren Selbstbewusstsein, einer erhöhten Risikofreudigkeit und zu Grenzübertretungen ("Peinlichkeiten") im sozialen Bereich. Hypomanie kann sich auch durch sexistische Bemerkungen, sexuelle Annäherungen, Fremdgehen und manischen Liebeswahn und Verliebtheit äußern. Der Gegenspieler der Liebe, die Angst vor unwirklichen Gefahren, scheint spielend ausgeschaltet, die hypomane Person ist übermütig.

Klinik und Verlauf

Die Hypomanie wird oft lange nicht als psychische Störung im Sinne der WHO-Definition F30.0 erkannt und behandelt, da die Betroffenen guter Dinge sein können und sich nicht krank fühlen. Es gibt allerdings häufig Probleme mit dem sozialen Umfeld und den Angehörigen durch verstärkten Rededrang (Telefonitis), erhöhte Libido (Sexualtrieb), vermehrte Geselligkeit und die Vorstellung des Betroffenen, die Angehörigen seien aggressiv ihm gegenüber oder machten absichtliche Regelverletzungen, Dummheiten usw. Es fehlt daher in der Regel jegliche Krankheitseinsicht oder sie ist vermindert.

Diagnose

In der ICD-10 wird die Hypomanie als psychische Störung aufgeführt, die auch mit einer "deutlichen Beeinträchtigung der Berufstätigkeit oder der sozialen Aktivität" einhergehen könne. Hauptsymptome sind eine anhaltende gehobene Stimmung während mehrerer Tage hintereinander und ein gesteigerter Antrieb.

Im DSM-IV ist die Hypomanie keine Störung, sondern lediglich ein Symptom, das Teil einer Bipolaren Störung II oder einer Zyklothymie sein kann. Gravierende Beeinträchtigung oder Leiden dürfen gemäß DSM-IV bei einer hypomanen Episode nicht vorhanden sein.

Therapie

Die Hypomanie ist meist nicht behandlungsbedürftig, da keine gravierende soziale oder berufliche Beeinträchtigung besteht. Tritt die hypomane Episode im Rahmen einer Bipolaren Störung (mit zusätzlichen bedeutenden depressiven Episoden (Major Depressive Episodes)) oder einer Zyklothymie (mit zusätzlichen geringfügigen depressiven Episoden (Minor Depressive Episodes)) auf, kann eine Behandlung mit Psychopharmaka, Psychotherapie oder Psychoedukation angezeigt sein. Phasenprophylaktika, die dauernd eingenommen werden, vermindern die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs bei einer bipolaren Störung.

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hypomanie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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