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Kleiner Wiesenknopf



Kleiner Wiesenknopf
 
Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Wiesenknopf (Sanguisorba)
Art: Kleiner Wiesenknopf
Wissenschaftlicher Name
Sanguisorba minor
Scop.

Der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor) ist eine Pflanzen-Art aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist auch unter den Namen Blutstillerin, Blutströpfchen, Braunelle, Drachenblut, Falsche Bibernelle, Herrgottsworte, Körbelskraut, Költeltskraut, Rote Bibernelle, Sperberkraut, Wiesenbibernelle, Wurmkraut, Becherblume, Kleine Bibernelle, Welsche Bibernelle, Gartenbibernelle, Kleines Blutkraut, Megenkraut, Nagelkraut, Pimpinelle oder Pimpernelle bekannt. Alle Bezeichnungen mit „Bibernelle“ und „Pimpinelle“ sollten jedoch vermieden werden, da dies zu Verwechslungen mit den gleichnamigen Doldenblütlern der Gattung Bibernellen (Pimpinella) führt! Wissenschaftlicher Name ist Sanguisorba minor, Carl von Linné hatte die Art aber 1753 irrtümlich als Poteri sanguisorba beschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Kleine Wiesenknopf ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist aufrecht mit rosettig angeordneten Laubblättern. Die Blätter haben 3 bis 12 Paare eiförmiger bis elliptischer Fiederblätter. Die Blättchen sind 0,5 bis 2 cm lang und tragen jederseits 3 bis 9 Zähne.

Die Art blüht von Mai bis August mit grünlichen Blütenköpfen von 1 bis 3 cm Durchmesser. Die oberen Blüten sind weiblich, die mittleren oft zwittrig und die unteren männlich. Die Staubblätter sind hängend und die Narben pinselförmig und rot. Der Fruchtbecher (Cupula) ist runzelig oder warzig. Die Art neigt stark zur Selbstaussaat.

Varietäten

Neben dem nominotypischen Taxon Sanguisorba minor var. minor mit einem netzartigen, runzeligen Fruchtkelch, existiert noch die Varietät Sanguisorba minor var. polygama (Synonym: Sanguisorba minor var. muricata), die einen vertieft runzeligen Fruchtkelch mit geflügelten Kanten aufweist.

Verbreitung

Die Art ist in ganz Süd- und Mitteleuropa heimisch. Das Verbreitungsgebiet reicht im Norden bis Skandinavien, im Süden schließt es Nordafrika ein und im Osten Südwestasien bis nach Afghanistan.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Die Pflanze hat mit etwa 500 mg pro 100 g Frischgewicht einen hohen Gehalt an Vitamin C. Der Kleine Wiesenknopf wirkt appetitanregend. Ein Blättertee lindert bei der äußerlichen Anwendung Sonnenbrand und gerötete Haut. Getrunken soll er stärkend wirken, leicht harntreibend und kariesvorbeugend. Ferner hilft der Tee bei Dünndarmentzündungen, Leber- und Gallebeschwerden. Ein aus der Wurzel gekochter Sud wird bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum zum Gurgeln verwendet.

Der Kleine Wiesenknopf ist eine Pflanzenart, die in sogenannten Pestsagen auftaucht. Eine Stimme aus dem Himmel, ein weißer Rabe, ein Wichtelmännchen oder ähnliches rät den Menschen mit Pimpernell der Krankheit zu begegnen:

Ist die Krankheit noch so schnell,
heilt sie doch die Pimpinell!

 

Verwendung in der Küche

Der Kleine Wiesenknopf ist fester Bestandteil der traditionell sieben Kräuter der Frankfurter Grünen Sauce. Um zu verhindern, dass das Kraut sein frisches Aroma verliert, wird es erst den fertigen Gerichten hinzugefügt. Die jungen Blätter schmecken auch gut auf Brot oder feingehackt in Salaten, Quark/Topfen, Eierspeisen, Gemüse, Kräuterbutter und frischen Suppen. Der Geschmack ist leicht nussartig, der Geruch der frischen Blätter ist gurkenähnlich.

Literatur

  • Oskar Sebold (Hrsg.), Siegmund Seybold (Hrsg.), George Phillipi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae) Droseraceae bis Fabaceae. Ulmer, Stuttgart 1992. ISBN 3-8001-3314-8
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kleiner_Wiesenknopf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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