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Karl Bernhard Lehmann



Karl Bernhard Lehmann (* 27. September 1858 in Zürich, † 30. Januar 1940) war ein deutscher Arzt und Bakteriologe. Er gilt als einer der Pioniere der Mikrobiologie in Deutschland.

Familie und Ausbildung

Lehmann war ein Sohn des deutschen Arztes Friedrich Lehmann aus Frankenthal (Pfalz) und seiner Ehefrau Friederike, geborene Spatz aus Speyer, die in der Schweiz lebten. Lehmann besuchte die Beust'sche Privatschule und das Gymnasium in Zürich und absolvierte anschließend ein Studium der Medizin in München, wo er sich 1886 habilitierte.

Sein Bruder war der Verleger Julius Friedrich Lehmann (1864–1935); sein Großvater war Bürgermeister in Frankenthal.

Tätigkeit und Forschungsarbeit

Als Schüler Pettenkofers begann Lehmann 1884, noch während seines Studiums in München, mit der Untersuchung über die wichtigsten Industriegase. Mit seinem Wechsel nach Würzburg und der Gründung des Instituts für Hygiene fanden unter seiner Leitung in Zusammenarbeit mit Ferdinand Flury vom Pharmakologischen Institut bedeutende toxikologische Forschungen statt.

Von 1894 bis 1932 war Lehmann ordentlicher Professor für Hygiene an der Universität Würzburg. Ab 1896 veröffentlichte er zusammen mit Rudolf Otto Neumann (1868–1952) ein bakteriologisches Hand- und Lehrbuch, das in seinen verschiedenen Auflagen die Erstbeschreibung zahlreicher Bakterienarten enthält. Lehmann und Flury definierten für über 100 Arbeitsstoffe unbedenkliche Grenzwerte, die sie 1938 veröffentlichten und die die Basis der späteren MAK-Werte darstellten.

Das von Lehmann gegründete Würzburger Institut entwickelte sich zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg zur bedeutendsten hygienisch-toxikologischen Forschungsstätte Deutschlands.

Publikationen

  • Lehmann/Flury: Toxikologie und Hygiene der technischen Lösungsmittel. Berlin, 1938.
  • Frohe Lebensarbeit (Lebenserinnerungen). München, 1933.
  • Über die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter in der deutschen keramischen insbesondere der Porzellan-Industrie mit besonderer Berücksichtigung der Tuberkulosefrage. Berlin 1929.
  • Der Staub in der Industrie, seine Bedeutung für die Gesundheit der Arbeiter und die neueren Fortschritte auf dem Gebiete seiner Verhütung und Bekämpfung. Leipzig 1925.
  • Die deutsche Bleifarbenindustrie vom Standpunkt der Hygiene. Berlin 1925.
  • Kurzes Lehrbuch der Arbeits- und Gewerbehygiene. Leipzig, 1919.
  • Die Bedeutung der Chromate für die Gesundheit der Arbeiter. Berlin, 1914.
  • Gutachten des Reichs-Gesundheitsrats, betreffend die Abwässerbeseitigung der Stadt Offenbach a. Main. Berlin, 1913.
  • Zur Psychologie und Hygiene der Genussmittel. Würzburg, 1912.
  • Lehmann/Neumann: Atlas und Grundriss der Bakteriologie und Lehrbuch der speziellen bakteriologischen Diagnostik. 1. Aufl. München, 1896; ab der 7. Auflage 1926/27 als Bakteriologie, insbesondere bakteriologische Diagnostik.
 
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