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Isopathie



Isopathie ist eine historische Therapierichtung der Alternativmedizin, bei der Krankheitserreger zu Heilmitteln verarbeitet werden.

Die Grundregel der Isopathie lautet: "Aequalia aequalibus curentur" (= Gleiches möge mit Gleichem geheilt werden - im Ggs. zum Grundsatz der Homöopathie „Similia similibus curentur“ = Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden). Die Krankheit soll hier mit demselben Erreger geheilt werden, durch den sie ausgelöst wurde.

Die Isopathie muss unterschieden werden in die Behandlungsmethode, die bereits 1842 von Samuel Hahnemann erwähnt wurde, und die Form der Isopathie, die 1925 durch Günther Enderlein begründet wurde (siehe Geschichte).

In der letzteren Form wird davon ausgegangen, dass Krankheiten durch Toxine (Gifte) verursacht werden. Diese Toxine verursachen eine Regulationsstörung im Körper. Durch Fehlernährung, ungünstige Umweltbedingungen, Alterungsvorgänge oder eine schlechte psychische Verfassung können sich bestimmte Partikel im Blut, sogenannte Protiten, zu Mikroorganismen - zuerst Bakterien und dann Pilzen - weiterentwickeln. Mikroorganismen sind in der Lage, durch die beschriebenen exogenen Einflüsse ihr Erscheinungsbild bzw. ihre Formen und ihre Entwicklungsstufen, zu verändern und dadurch Erkrankungen zu verursachen. Die Isopathie beruht auf der inzwischen widerlegten Lehre des Pleomorphismus die zu Ende des 19. Jahrhunderts und zu Anfang des 20. Jahrhunderts von einigen Wissenschaftlern gestützt wurde, namentliche Antoine Béchamp und Günther Enderlein. Nach dieser Lehre würden Mikroorganismen im Körper unter besonderen Bedingungen in verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungsstadien vorhanden sein. Der gesunde Organismus könne die pathogenen höher entwickelten Formen abbauen und unschädlich machen. Der kranke, übersäuerte Organismus dagegen nicht. Durch die Verabreichung von nicht krankmachenden Entwicklungsstufen eines Keimes (Protiten oder Endobionten) könne ein Abbau der weiterentwickelten Bakterien oder Pilze ausgelöst werden und der Kranke gesunden.

Mittels bestimmter Arzneien (die die Erregerurformen nach den Vorgaben der Isopathie in einer aufbereiteten Form enthalten), kann das Symbiose-Gleichgewicht durch isotherapeutische Ausleitung, wiederhergestellt werden. Als Basis für die Medikamente dienen Produkte der Toxine im Körper (z. B. Eiter), Körperprodukte (z. B. Hormone), Mittel der Schulmedizin und frisch gewonnene Materialien aus dem Körper des Patienten (z. B. Eigenblut).

Neben der medikamentösen Therapie befasst sich die Isopathie insbesondere auch mit der Aufrechterhaltung des natürlichen Körpermilieus. Neben der Korrektur des Säuren-Basen-Haushalts gehört daher eine gesunde Ernährung mit viel Früchten und Gemüse und wenig tierischen Eiweiss zu jeder isopathischen Therapie.

Geschichte

Der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, kritisiert die Isopathie bereits 1842 als eine "Unheil und Verschlimmerung der Krankheit" (Anm. zu § 56, Organon der Heilkunst, 6. Aufl.) bewirkende Methode. Die Isopathie ist daher in ihrem Denken und ihrem Krankheitsverständnis nicht mit der Homöopathie zu verwechseln.

1925 beschrieb der in Berlin und Leipzig tätige Zoologe Günther Enderlein (1872 - 1968) in der Dunkelfeldmikroskopie bewegliche "Mini-Lebewesen", die seiner Auffassung nach mit höher organisierten Bakterien Verbindungen eingingen. Abhängig vom Milieu entwickeln sich die Bakterien dann zu harmlosen oder zu krankmachenden Bakterien. Mikroorganismen seien also zu Formenwandel imstande (Pleomorphismus).

Enderleins Entdeckungen und Postulate konnten von der modernen Mikrobiologie nicht nachvollzogen werden. Die Methoden der Isopathie sind daher in der wissenschaftlichen Medizin nicht anerkannt.

Siehe auch

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Isopathie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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