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Gartenkürbis



Gartenkürbis
 
Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Unterfamilie: Cucurbitoideae
Gattung: Kürbisse (Cucurbita)
Art: Gartenkürbis
Wissenschaftlicher Name
Cucurbita pepo
L.

Der Gartenkürbis (Cucurbita pepo) ist eine der vier im Gartenbau verwendeten Kürbisarten und wird in vielen Sorten, wie z. B. Squash, Spaghettikürbis oder Zucchini, angebaut.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Gartenkürbis ist eine einjährige krautige Pflanze. Er wächst als Kletterpflanze oder kriechende Pflanze mit einer maximalen Ausdehnung von 10 m. Die einfachen Laubblätter sind lang gestielt. Die herzförmigen Blattspreiten sind sehr groß und etwas gelappt. Die ästigen Blattranken sind wahrscheinlich aus Mittelrippen abzuleiten. Sie reagieren in wenigen Sekunden auf eine Belastung von weniger als 1 Millionstel Gramm. Bei feuchtem Wetter erfolgt die Reaktion so schnell, dass man die Einkrümmung verfolgen kann. Der Sprosszuwachs kann bis zu 14 cm pro Tag betragen.

Sie ist einhäusig getrennt geschlechtig (monözisch) und blüht von Juni bis August. Die Trichterblüten sind vormittags geöffnet. Die goldgelbe Blütenkrone hat einen Durchmesser von 7 bis 10 cm. Die Kronröhre der männlichen Blüten ist becherförmig, etwas eingeschnürt und mit pfriemförmigen bis lanzettlichen Zipfeln versehen. Die Zuckerproduktion im Nektar ist mit 28 mg pro Tag und Blüte sehr hoch. Die Blüten werden reichlich von Bienen und Hummeln besucht. Die Pollenkörner sind sehr groß.

Die Frucht ist gelb bis orange (bei einigen Zuchtformen auch andersfarbig), rundlich oder länglich und erreicht eine Größe von 15 bis 40 cm im Durchmesser. Die Früchte sind Beeren (Panzerbeeren); sie werden über 30 kg schwer und gehören damit zu den größten Früchten überhaupt. Das Fruchtfleisch ist faserig.

Es findet Tierausbreitung (Mundwanderer) statt. Die viel kleineren Beeren der Wildform werden auch als Rollfrucht ausgebreitet. Weitere Ausbreitung der flachen und schleimigen Samen erfolgt als Klebhafter. Die Art ist ein Wärmekeimer und frostempfindlich. Die Keimblätter legen sich abends zusammen (Schlafbewegung).

Verbreitung und Standort

Heute wird der Gartenkürbis als Sommergemüse besonders im Mittelmeergebiet bis Kleinasien und in den USA angebaut. Der Gartenkürbis wird in zahlreichen Sorten angepflanzt.

Der Gartenkürbis ist eine Tropenpflanze. Seine Keim- und Wachstumstemperatur liegt höher als bei unseren einheimischen Pflanzen. Die Pflanze ist sehr frostempfindlich und kann schon bei länger anhaltender kühler Sommerwitterung unter 10 °C Schaden nehmen. Da die Pflanze sehr wärmeliebend und außerdem ein Starkzehrer ist, gedeiht sie besonders gut auf Kompostbeeten oder Komposthaufen.

Kulturhinweise

Aussaat mitte Mai-Juni; Pflanzenabstand 150 cm.; Planztiefe 2-3 cm.; 2-3 Samen je Pflanzloch; Keimdauer 8-14 Tage bei mind. 20°C Bodentemperatur; Reinnährstoffbedarf je 100 m²: 1,5 kg N - 0,6 kg Diphosphorpentoxid - 2,0 kg Kalium.

Herkunft und Geschichte

Als Stammform des Gartenkürbisses gilt der Texanische Wildkürbis (Cucurbita texana). Die Heimat der verschiedenen Kürbisarten, von denen unser Gartenkürbis die größte Bedeutung hat, liegt zwischen Peru und den südlichen USA.

Der Kürbis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Archäologische Funde aus Mexiko weisen auf eine Kultivierung kleinsamiger Formen um 7000 bis 5000 v. Chr. hin. Ausgrabungen auf einem Indianerfriedhof bei Lima haben gezeigt, dass die Wertschätzung des Kürbisses bei den damaligen Indianern so groß war, dass man den Verstorbenen Kürbiskerne ins Grab beigab. Kolumbus berichtet, dass er die Pflanze 1492 in Kuba kennen- und schätzen gelernt habe. Anfang des 16. Jahrhunderts gelangten dann die ersten Kürbissamen nach Europa.

Nutzung

Verwendung als Gemüse- Zier,- und Ölpflanze

Die Früchte des Gartenkürbis sind reich an Kalium, Calcium, Magnesium und Vitamin C. Das zerkleinerte und süßsauer eingemachte Fruchtfleisch ist als Kompott oder Fleischbelag schmackhaft.

Der Gartenkürbis wird in verschiedenen Sorten gezogen, zu denen auch die vielfältigen „Zierkürbisse“ gehören.

Die Samen enthalten bis etwa 35 % fettes Öl (z.B. beim „Ölkürbis“), das in manchen Ländern als Speiseöl genutzt wird.

Inhaltsstoffe und arzneiliche Verwendung

Der Gartenkürbis wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2005 gewählt. Verwendet werden die reifen getrockneten Samen oder das Samenöl vorwiegend des Steirischen Ölkürbis.

Angewendet werden Kürbissamen oder das Samenöl zur symptomatischen Erleichterung bei der gutartigen Prostata-Vergrößerung (Prostatahyperplasie) und den damit verbundenen Miktionsbeschwerden.

Die günstige Wirkung bei der Prostatahyperplasie wird auf die antiphlogistische und diuretische Wirkung der enthaltenen Phytosterole und hiervon speziell der Δ7-Sterole zurückgeführt. Nach klinischen Studien vermutet man, dass diese die Bindung von Dihydrotestosteron innerhalb der Prostata verhindern oder eventuell über eine Hemmung der 5α-Reduktase und Aromatase wirken. Die enthaltene Linolsäure ist außerdem eine Vorstufe der Prostaglandine. Die Wirkung gegen Bandwürmer wird auf Cucurbitin zurückgeführt.

Zur Therapie stehen zahlreiche Fertigarzneimittel als Mono-Präparate zu Verfügung. Es handelt sich dabei um Kürbissamen, Kürbiskernöl oder Extrakte. Die Behandlung einer Prostatahyperplasie sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da Kürbissamen und andere Kürbis-Produkte nur symptomatisch wirken.

Brauchtum

Heute hat auch der US-amerikanische Brauch, an Halloween Kürbisse auszuhöhlen, Gesichter hineinzuschnitzen und von innen zu beleuchten, in Europa Fuß gefasst.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gartenkürbis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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