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Chinidin



Chinidin ist ein Diastereomer von Chinin, es hat 8R,9S Konfiguration, im Gegensatz zu Chinin mit 8S,9R Konfiguration. Es findet seinen Einsatz als Antiarrhythmikum bei Vorhofflimmern, Extrasystolen und ventrikulären Tachyarrhythmien. (Ph.Eur. Chinidinsulfat). Es handelt sich um ein Alkaloid und stammt aus der Rinde des Chinarindenbaums. Übliche Dosierung sind 0,2 – 0,4 g/Tag.

Chinidin wirkt, indem es an offene Natriumkanäle bindet. Die Wirksamkeit ist frequenzabhängig, da der Ionenkanal - Chinidin - Komplex sich nur langsam löst. Außerdem verringert die Substanz auch die Kaliumleitfähigkeit, was zu einer Verlängerung der Aktionspotentialdauer führt. Im Gegensatz zur Natriumleitfähigkeit nimmt diese Wirkung mit höherer Frequenz ab. Zusätzlich hemmt Chinidin Calcium - Kanäle der Herzmuskulatur und besitzt atropinähnliche Wirkungen. Dieser anticholinerge Effekt antagonisiert teilweise auch die Wirkung, daher kann bei niedrigen Dosierungen die Herzfrequenz zunehmen und die Überleitung verbessert sein. Bei hohen Dosierungen blockiert Chinidin die atrioventrikuläre Übertragung


Chinidin wird bei oraler Gabe gut resorbiert. Die Halbwertszeit beträgt ca. 5h und die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal. Auf Grund seiner ausgeprägten Nebenwirkungen (AV-Block, Torsade de pointes, ventrikuläre Tachykardien sowie gastrointestinale Beschwerden aufgrund seiner atropinähnlichen Wirkung) wird es heute nur noch selten verwendet.

Kombination mit anderen Pharmaka, welche kardiodepressiv wirken, sollte man unbedingt vermeiden, da es zu einer starken Vermehrung der Nebenwirkungen kommen kann. Bei Kombination mit Digoxin steigt dessen Plasmaspiegel stark an.

 
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